IFA

Gekrümmte OLEDs ab sofort im Handel

LG eröffnete am Mittwochabend in Frankfurt die europäische OLED-TV-Saison: Ab sofort kann man das leicht gekrümmte 55EA9809 mit organischem Display und 1,40 Meter Diagonale in Deutschland kaufen. Billig sind die Geräte aber nicht gerade

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LG eröffnete am Mittwoch im Laden der HiFi Profis in Frankfurt die europäische OLED-TV-Saison: Ab sofort werden dort die leicht gekrümmten 55EA9809 mit organischem Display angeboten. Rechtzeitig zur IFA wird man die superdünnen TV-Schirme auch bei anderen Fachhändlern und in ausgewählten deutschen Großstädten in den Vorzeigemärkten von Media und Saturn bewundern und – für 9000 Euro kaufen – können. Es stünden ausreichend Geräte bereit, um jeden Kaufwunsch befriedigen zu können, versicherte LG-Manager Michael Wilmes.

LGs schlanker 55-Zöller nutzt ein kontraststarkes organisches Display.

Wie die Designerin Sun Ha Park berichtete, werden die am Rand nur 4,3 Millimeter dünnen Displays von einem 1 Millimeter dünnen Carbonfaser-verstärktem Kunststoff gestützt; die leichte Neigung des Schirms nach hinten gibt zusätzlich Stabilität. Die Krümmung ist nicht allzu ausgeprägt: Aneinandergereiht bilden die TVs einen Kreis mit 5 Meter Radius. Die Krümmung sei der großer Kinoleinwände nachempfunden, erklärte Park. Sie lenke den Blick unmerklich zur Mitte des Schirms und damit auf das Wesentliche.

LGs OLED-TV ist nur 4,3 mm dick und leicht gebogen.

Ob solche Aspekte tatsächlich ausschlaggebend für die Krümmung waren, oder ob die leichte Biegung doch eher Argumentationshilfe für den saftigen Preis im Vergleich zum LCD-TV ist, sei dahingestellt. Das rahmenlose Design des 55-Zöllers (1,40 m Diagonale) zieht auf jeden Fall bewundernde Blicke auf sich.

LG nennt ein Gerätegewicht von 17 Kilogramm und verspricht eine Lebensdauer (bis zur halben Ausgangshelligkeit) von 25.000 Stunden – das reicht für 17 Jahre täglich vierstündigen Betrieb. Der Fernseher wurde in die Energieeffizienzklasse A eingestuft, die Leistungsaufnahme liegt laut Typenschild bei 100 Watt. Man wird den todschicken OLED-Fernseher auch auf der IFA in Berlin am LG-Stand in Halle 11 begutachten können.

Der 55EA9809 hat Full-HD-Auflösung mit 1920 × 1080 Pixeln: LGs zählt allerdings pro Bildpunkt vier Subpixel und kommt so auf 8,3 Millionen Subpixel – eine Zahl, die man von UHD-TVs kennt. Jeder Bildpunkt des 55-Zöllers besteht bei LG aus roten, blauen, grünen und weißen Subpixeln. Die organische Schicht leuchtet „weiß“ und erst Farbfilter über dieser organischen Leuchtschicht bringen die Farbe ins Spiel.

Die Folienlautsprecher im transparenten Gehäuse sorgen zusammen mit einem Subwoofer im Displayfuß für den guten Ton.

Das Prinzip gleicht dem von LCDs, bei denen das Licht des ebenfalls durch RGB-Farbfilter fällt. Wichtiger Unterschied allerdings: Die Leuchtstärke und damit der In-Bild-Kontrast kann im LCD nur abschnittsweise per Local Dimming verbessert werden, während die selbstleuchtenden OLEDs direkt die Leuchtstärke der einzelnen Pixel variieren können. Dadurch erzielen die OLEDs einen enorm hohen Kontrast. Außerdem sei der Farbraum des LG-OLED um 30 Prozent größer als bei LCD-TVs mit LED-Backlight, erklärte Produktmanager Alexander Krüger gegenüber heise online. Anhand der in Frankfurt gezeigten Hochglanzbilder und -videos ließ sich das nicht verifizieren.

(uk)