Hot-Chips: Tausendkerner für Unix

Mit mehr als 1000 Kernen und bis zu 3,5 GHz will Fujitsu Unix-Servern neues Leben einhauchen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Benjamin Benz

Für den Unix-Server-Prozessor Sparc64 X hatte Fujitsu auf der diesjährige Hot-Chips ein Update im Gepäck: Der neue Sparc64 X+ ist allerdings mit 600 statt 587 mm² nur minimal größer als sein Vorgänger (2,99 statt 2,95 Milliarden Transistoren). Auch bei dem 28-nm-Fertigungsprozess und dem maximalen Speicherdurchsatz (102 GByte/s) ändert sich nichts.

Ebenfalls unverändert bleiben sowohl die Anzahl der Kerne pro Chip (16) als auch die der Prozessoren in einem Server. Allerdings fließen die Daten zwischen den vier Chips in einem Knoten nun mit 25 statt 14,5 GBit/s pro Lane. Ebenso wie Oracle beim Sparc M6 arbeitet auch Fujitsu beim Sparc64 X+ mit speziellen Switch-Bausteinen, um Cluster aus mehreren Chips miteinander zu verbinden. Allerdings gruppiert Fujitsu jeweils nur vier Chips zu einem "Building Block". Jeder Building-Block enthält außerdem noch zwei Crossbar-Switches (XB), die jeweils zu jedem lokalen Prozessor eine 14 GBit/s schnelle Verbindung unterhalten. Zur Kommunikation mit Crossbar-Switches anderer Building Blocks oder zentraler Switch-Boxen stehen noch einmal 168 GBit/s (2 × 6 × 14 GBit/s) zur Verfügung.

Die theoretische Rechenleistung klettert von 382 auf 448 GFlops, weil die Taktfrequenz von 3 auf 3,5 GHz steigt. Zudem dürfte davon in der Praxis etwas mehr ankommen, weil Fujitsu die Sprungvorhersage sowie die Befehlsdekodierung verbessert hat. Außerdem bekommt der L1-Cache einen zusätzlichen für Schreiboperationen dedizierten Port. Insbesondere Atomic Writes sollen nun schneller erfolgen. Die Kryptoeinheit soll RSA-Verschlüsselung dank neuer Befehle bis zu 37 Prozent schneller erledigen, die hauseigenen NUMBER-Bibliothek legt bei bestimmten mathematischen Operationen bis zu 64 Prozent zu.

Tausendkerner für Unix (5 Bilder)

Der Sparc64 X+ taktet etwas höher als sein Vorgänger und kennt ein paar neue Tricks.

Zum Einsatz kommen soll Sparc64 X+ in Fujitsus nächster Generation von Unix-Servern. Auf diese zielen auch die vom Sparc64 X übernommenen Zuverlässigkeitsfunktionen (RAS). Im Vollausbau soll ein solcher Server mit 64 CPUs respektive 1024 Kernen 2048 Threads parallel bearbeiten können. (bbe)