TomTom nutzt anonymes Handy-Tracking für Verkehrsprognosen

Für den zunächst in den Niederlanden angebotenen Dienst "High Definition Traffic" werden GSM-Signale von Handys ausgewertet, deren Besitzer Verträge mit dem Mobilfunkprovider Vodafone eingegangen sind.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der niederländische Navigationsspezialist TomTom will künftig Standort- und Bewegungsdaten von Mobiltelefonen bei Verkehrsprognosen berücksichtigen. Für den neuen Dienst "High Definition Traffic" würden "anonyme" GSM-Signale von Handys ausgewertet, deren Besitzer Verträge mit dem Mobilfunkprovider Vodafone eingegangen sind, teilte das Unternehmen am heutigen Montag in Amsterdam mit. In Kombination mit Verkehrsinformationen aus herkömmlichen Quellen ergäben sich daraus "die weltweit fortschrittlichsten Verkehrsdaten".

Anwender von "High Definition Traffic" sollen Herstellerangaben zufolge "bis zu fünf Mal so oft" neue Informationen über das aktuelle Verkehrsaufkommen wie bislang erhalten. Verfügbar ist der Dienst zunächst in den Niederlanden, wo Vodafone eigenen Angaben zufolge 3,9 Millionen Kunden hat. Die Einwohnerzahl unseres Nachbarlandes beläuft sich auf etwas mehr als 16 Millionen. Für 399 Euro bietet TomTom dort künftig das mobile Navigationsgerät "One XL High Definition Traffic", das sich auf die neue Technik verstehen soll.

Im Preis inbegriffen ist ein 12-Monats-Abo des High Definition Traffic Services. Danach berechnet TomTom 9,95 Euro pro Monat. Der Verkehrsdienst soll Staudaten zum gesamten niederländischen Autobahnnetz sowie fast allen anderen größeren Straßen liefern, insgesamt rund 23.000 Kilometer. Die Einführung von High Definition Traffic in Großbritannien ist für die erste Jahreshälfte 2008 geplant. Später soll der Dienst auch auf andere europäische Länder ausgeweitet werden. Angaben zu datenschutzrechtlichen Aspekten des Handy-Trackings machte das Unternehmen bislang nicht. (pmz)