Oracle führt eigene Virtualisierungsplattform ein

Der Datenbankhersteller hat mit "Oracle VM" heute seine eigene Virtualisierungslösung angekündigt.

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Von
  • Peter Siering

Der Datenbankhersteller hat mit "Oracle VM" heute seine eigene Virtualisierungslösung angekündigt. Die Software, die angeblich kein Host-Betriebssystem voraussetzt, soll bis zu dreimal effizienter als vergleichbare Produkte von anderen Anbietern sein – so jedenfalls tönt die PR-Maschinerie. Ab dem 14. November kann sich jeder selbst ein Bild machen, dann soll das neue Produkt zum Download bereitstehen. Wie bei Oracle Unbreakable Linux auch will der Software-Hersteller nicht das Produkt selbst verkaufen, sondern nur die Support-Leistungen. Der Einstiegspreis dafür liegt bei rund 500 US-Dollar

Oracle macht keinen Hehl daraus, dass die eigentliche Technik auf dem freien Hypervisor Xen aufbaut. Wie der Datenbankhersteller diese aufgebohrt oder verändert hat, bleibt weitgehend offen; auch war bisher nichts zu hören, ob und wie womöglich geänderte Quellen in das freie Projekt zurückfließen. Die Eckdaten gleichen denen üblicher Xen-Produkte: Offiziell werden diverse Enterprise-Linuxe von Oracle und Red Hat sowie Windows-Server (bei Prozessoren mit Hardware-Support für Virtualisierung) unterstützt; für gute Performance mit Windows-Gastsystemen nötige Treiber kann Oracle noch nicht anbieten.

Eine Oracle-Eigenentwicklung scheint das Browser-basierte, in den Server integrierte Management zu sein. Ob das aber für die versprochenen Features genügt, etwa Live-Migration von virtuellen Maschinen und die Möglichkeit, über Templates einfach neue virtuelle Systeme zu erzeugen, ist fraglich. Im Datenblatt zum Produkt finden sich auch Hinweise zu einem Oracle VM Manager, bei dem es sich wohl um eine eigenständige Linux-Anwendung handelt. Etliche seiner eigenen Anwendungen hat Oracle für den Einsatz mit Oracle VM zertifiziert. (ps/c't) /

(pmz)