Vodafone erhöht nach Gewinnsteigerung Jahresprognose
Während der Gesamtkonzern vor allem von der Expansion in Schwellenländer profitiert, steht der Mobilfunkbetreiber Vodafone D2 in Deutschland unter Druck.
Der weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone hat im laufenden Geschäftsjahr von der Expansion in Schwellenländer profitiert. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres, das mit dem März 2008 endet, erhöhte sich der Umsatz um 9 Prozent auf 17 Milliarden britische Pfund (24,1 Milliarden Euro), wie der Konzern heute in London mitteilt (PDF-Datei). Ohne Akquisitionen lag der Zuwachs bei 4,4 Prozent. Beim bereinigten operativen Gewinn verzeichnete der Konzern ein Plus von 1,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Pfund und beim bereinigten Gewinn pro Aktie von 7,4 Prozent auf 6,42 Pence.
Vorstandschef Arun Sarin erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr. Demnach soll der Umsatz auf 34,5 Milliarden bis 35,1 Milliarden Pfund steigen – rund eine Milliarde Pfund mehr als bislang angekündigt. Beim operativen Gewinn stellte Sarin 9,5 Milliarden bis 9,9 Milliarden Pfund in Aussicht. Zuvor lag die Prognose bei 9,3 Milliarden bis 9,8 Milliarden Pfund.
Der Preiskampf auf dem deutschen Handy-Markt hat Vodafone D2 unter Druck gesetzt. Der Umsatz mit Mobilfunkdiensten sank um 5,9 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) fiel um 8,3 Prozent auf 1,69 Milliarden Euro. Neben sinkenden Handy-Tarifen belasteten Regulierungsauflagen das Ergebnis von Vodafone D2. Einen kräftigen Schub verbuchten die Düsseldorfer im Neukundengeschäft. In den Monaten Juli bis September gewann die Gesellschaft 923.000 neue Nutzer, zum Quartalsende telefonierten damit 32,54 Millionen Menschen über das Netz von Vodafone D2.
Die Festnetztochter Arcor nahm im vergangenen Halbjahr rund 135.000 neue Kunden unter Vertrag, womit der Wert des Vorquartals leicht ĂĽbertroffen wurde. Sie steigerte ihren Umsatz von 1,01 Milliarden auf 1,09 Milliarden Euro. Arcor-DSL nutzten Ende September 2,34 Millionen Kunden, womit das Unternehmen hinter der Deutschen Telekom und United Internet lag.
In Westeuropa insgesamt legte der Vodafone-Umsatz im vergangenen Halbjahr von 12,48 Milliarden auf 12,67 Milliarden Pfund zu, in der Region Osteuropa von 1,16 Milliarden auf 1,52 Milliarden Pfund und im Nahen Osten, Afrika und Asien von 1,25 Milliarden auf 2,02 Milliarden Pfund. (anw)