Schlag gegen Software-Piraten

Die Polizei hat einen Ring von Software-Fälschern aus der Umgebung von Bonn und dem Ruhrgebiet zerschlagen und Waren in Millionenwert sichergestellt.

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Von
  • Egbert Meyer

Die Polizei hat einen Ring von Software-Fälschern aus der Umgebung von Bonn und dem Ruhrgebiet zerschlagen und Waren in Millionenwert sichergestellt. Im Zuge der Ermittlungen wurden Raubkopien von Computerprogrammen sowie 55 000 gestohlene Echtheitszertifikate des Herstellers Microsoft beschlagnahmt. Mit den Zertifikaten frisierten die Software-Piraten die nachgemachten Programme zu scheinbar echten um. Nach Herstellerangaben hätte der Verkaufswert 25 bis 30 Millionen Mark betragen.

Die Bonner Polizei berichtete heute, vier Tatverdächtige, darunter zwei 24 und 38 Jahre alte Computer- Großhändler, seien festgenommen worden. Ein weiterer Mann sitzt in Untersuchungshaft. Er soll vor knapp einem Jahr an dem Diebstahl von insgesamt 100 000 Zertifikaten aus einer Druckerei im Ruhrgebiet beteiligt gewesen sein. 45 000 der entwendeten Garantiescheine konnten nicht gefunden werden. Die Beteiligten stehen unter dem Verdacht des Betruges sowie des Verstoßes gegen das Marken- und Urheberrecht.

Die Polizei stellte zudem mehrere tausend Software-Raubkopien sicher. Nach Angaben des Kommissars Otto Kurenbach handelt es sich dabei um "ganz hervorragende Fälschungen", die auch von Fachleuten nicht auf Anhieb zu erkennen seien.

Der Schwindel war aufgeflogen, nachdem einem Händler Zweifel an der Echtheit gekommen waren. Der Hersteller Microsoft schaltete die Polizei ein, die gegen den 19jährigen Geschäftsführer eines Computerladens im Raum Bonn ermittelte. Der Mann hat nach dem bisherigen Ermittlungen bundesweit Raubkopien an Händler verkauft. (em)