Qimonda bringt Infineon Millionenminus
Der Chiphersteller schrieb im vorigen Quartal 280 Millionen Euro in roten Zahlen und erwartet auch im laufenden Quartal weitere Belastungen.
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Der Chiphersteller Infineon hat im vierten Quartal 2006/07 erneut unter seiner Speicherchip-Tochter Qimonda gelitten und erwartet auch im laufenden ersten Geschäftsquartal weitere Belastungen. Unter dem Strich sei ein Verlust von 280 Millionen Euro angefallen nach einem Minus von 36 Millionen Euro im Vorjahr, wie Infineon heute mitteilt. Der Umsatz sank von 2,29 Milliarden auf 1,84 Milliarden Euro.
Ohne Qimonda setzte Infineon 1,13 Milliarden Euro um gegenüber 1,058 Milliarden vor einem Jahr. Dafür seien Umsatzsteigerungen in den Segmenten Automotive, Industrial & Multimarket und Communication Solutions verantwortlich. Aber auch ohne die verlustträchtige Speichersparte kam hier beim EBIT ein Minus von 25 Millionen Euro heraus gegenüber einem Plus von 13 Millionen im Vorjahr. Hierfür seien Netto-Sonderaufwendungen in Höhe von 94 Millionen Euro verantwortlich, die hauptsächlich verursacht worden seien durch den Verkauf von Qimonda-Aktien. Ohne Berücksichtigung dieser Sonderaufwendungen stieg das EBIT im vierten Geschäftsquartal auf 69 Millionen Euro gegenüber 16 Millionen Euro im dritten Geschäftsquartal.
Das Segment Automotive, Industrial & Multimarket erzielte im vierten Quartal einen Rekord-Umsatz von 814 Millionen Euro, teilt Infineon mit. Hier betrug das EBIT 98 Millionen Euro. Im Bereich Communication Solutions erzielte Infineon einen Umsatz von 318 Millionen Euro und ein EBIT von minus 16 Millionen Euro.
Im gesamten vergangenen Geschäftsjahr setzte Infineon 7,68 Milliarden Euro um und damit 3 Prozent weniger als im vorigen Jahr. Der Konzernfehlbetrag lag im Geschäftsjahr 2007 bei 368 Millionen Euro gegenüber einem Konzernfehlbetrag von 268 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2006. Das EBIT des Konzerns lag im Geschäftsjahr 2007 bei minus 256 Millionen Euro gegenüber einem EBIT von minus 15 Millionen Euro im vorausgegangenen Geschäftsjahr.
Für das laufende erste Quartal des Geschäftsjahres 2008 erwartet Infineon ohne Qimonda, aber einschließlich des kürzlich von LSI übernommenen Mobilfunkgeschäfts eine gegenüber dem nun abgeschlossenen Quartal "stabile Umsatzentwicklung" sowie ein rückläufiges EBIT. Infineon-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Ziebart geht davon aus, "dass wir das EBIT ohne Sonderaufwendungen für Infineon ohne Qimonda im Geschäftsjahr 2008 gegenüber dem vorausgegangenen Geschäftsjahr beträchtlich verbessern können. Wir wollen damit einen großen Schritt in Richtung unseres Ziels von 10 Prozent EBIT-Marge im Geschäftsjahr 2009 machen".
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Infineon in Euro
Das Geschäftsjahr beginnt jeweils im Oktober
Das Geschäftsjahr beginnt jeweils im Oktober
| Quartal | Umsatz | Nettogewinn/ -verlust |
(211 Mio. EBIT)
(28 Mio. EBIT)
(49 Mio. EBIT)
(1,058 Mrd. *)
(30 Mio. EBIT)
(-174 Mio EBIT *)
(0,958 Mrd. *)
(216 Mio. EBIT)
(-9 Mio EBIT *)
(0,978 Mrd. *)
(49 Mio. EBIT)
(-28 Mio. EBIT *)
(1,011 Mrd. *)
(-280 Mio. EBIT)
(13 Mio. EBIT *)
(1,13 Mrd. *)
(-241 Mio. EBIT)
(-25 Mio. EBIT *)
(*Â ohne die Speicherchip-Sparte Qimonda)