Frankfurter DE-CIX-Knoten wird sternförmig
Der Internet-Austauschknoten DE-CIX wird derzeit erweitert und bekommt eine Stern-Topologie verpasst, damit der Betreiber flexibler auf wachsenden Bandbreitenhunger reagieren kann.
Die DE-CIX GmbH baut derzeit ihren Frankfurter Internet-Austauschknoten DE-CIX weiter aus. Notwendig sei dieser Schritt unter anderem, weil die Bedeutung des Austauschpunkts für den osteuropäischen Breitband-Markt gewachsen sei. Die Menge des durchgeleiteten IP-Traffics habe sich 2007 weltweit an den Knoten verdoppelt, am DE-CIX sogar verdreifacht. Mittlerweile erreiche er zu Spitzenzeiten bis zu 350 GBit/s. Am DE-CIX tauschen derzeit rund 230 autonome Provider-Netze untereinander Daten aus.
Um das gesamte System flexibler und ausfallsicherer zu machen, steigen die Betreiber nun auf eine Sterntopologie um: Sechs Access-Switches dienen an unterschiedlichen physikalischen Standorten zur Verbindung mit den Kunden-Netzen. Sie sind über jeweils zwei 160-GBit/s-Glasfaserleitungen mit der Mitte des Sterns verbunden. Dort sorgt ein Core-Switch für die Zustellung der Daten auf die entsprechenden Provider-Zielports. Fällt dieser Switch aus, steht ein identisches Gerät im Hot-Standby parat, das die Aufgaben sofort übernehmen kann.
Als Switches kommen beim DE-CIX wie gehabt TeraScale-E1200-Geräte von Force10 Networks zum Einsatz. Die neue Peering-Plattform sei derzeit die leistungsfähigste der Welt, betonte der Betreiber heute, man habe sie zusammen mit dem Hardware-Hersteller bereits ausführlich getestet. Der neue DE-CIX Peering-Stern wird einen maximalen Datendurchsatz von 1,4 Terabit pro Sekunde ermöglichen. Frank Orlowski vom DE-CIX versicherte, dass die Kunden von der Umstellung nichts mitbekommen werden: "Für uns ist das, als ob man bei einem Auto, das 200 km/h fährt, die Reifen wechselt – und keiner merkt es." (hob)