Neuartiger Tablet-Browser von Opera

Mit dem iPad-Browser Coast bricht Opera Konventionen: Nicht einmal die Adressleiste haben die Norweger bei ihrem radikalen Neuentwurf stehen gelassen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Herbert Braun

Tablet-Browser sind entweder aufgeblasene Smartphone-Apps oder vereinfachte Desktop-Programme – so sieht das jedenfalls Opera Software und stellt heute mit "Coast" einen speziell für Tablets konzipierten Browser vor.

Coast fürs iPad treibt den Trend zu minimalistischen Browser-Bedienoberflächen auf die Spitze und verzichtet zugunsten von Wischgesten auf gängige Bedienelemente wie Adress- und Menüleiste oder Vor- und Zurückbutton. Die Eingabe von Suchbegriffen und Adressen geschieht auf der Startsteite, die auch bis zu neun Schnellwahlseiten enthält und den Zugriff auf die zuletzt besuchten Seiten ermöglicht.

Opera Coast (5 Bilder)

Mit Opera Coast können Webseiten sich fast auf dem gesamten iPad-Bildschirm ausbreiten.

Zeigt der Browser eine Webseite an, dann nutzt er fast den gesamten iPad-Bildschirm; lediglich die iOS-Leiste sowie eine Leiste mit zwei Buttons belegen die Bildschirmränder oben und unten. Der eine Button bringt den Benutzer zurück auf die Startseite, der andere lässt ihn die Chronik der besuchten Seiten durchblättern. Wischgesten lösen die Zurück-, Vor- und Reload-Funktionen aus. Vom Startbildschirm aus kann der Anwender auch per Geste auf eine Suchseite wechseln, die bei der Vervollständigung von Eingaben und bei der Auswahl passender Webseiten assistiert. Warnungs- und Informationsdialoge weisen auf potenziell gefährliche Seiten hin.

Wie bei allen auf dem iPad rendernden Browsern kommt für die Darstellung der Seiten Safari zum Einsatz. Das radikal vereinfachte Bedienkonzept von Coast lässt zahlreiche gewohnte Features weg, zum Beispiel Tabs –die einst maßgeblich von Opera vorangetrieben wurden –, Lesezeichen oder die Information, welche URL angesurft wurde. Während man sich schwer einen Desktop-Browser vorstellen kann, bei dem man auf diese Elemente verzichten möchte, ergibt dieses Konzept bei der eher konsumierenden Nutzung eines Tablets durchaus Sinn und fügt sich gut in die typischen Tablet-Bedienkonventionen.

Coast by Opera ist schon im US-amerikanischen App Store verfügbar und bald auch in Deutschland und in weitere Ländern. Zu Plänen, den Browser auch auf Android zu portieren, äußert sich Opera bislang nicht.

[Update 9.09.2013 15:30 Uhr] Coast ist inzwischen nun auch im deutschen App Store erhältlich.


Siehe dazu auch:

  • Coast im heise Software-Verzeichnis

(anw)