Samsung Galaxy S3 als Merkelphone zugelassen

Das Hochsicherheits-Handy SiMKo 3 der Telekom wurde vom BSI zertifiziert. Damit darf man es nun in Bereichen einsetzen, in denen mit Daten der Geheimhaltungsstufe VS-NfD (Verschlusssache - Nur für den Dienstgebrauch) hantiert wird; etwa von Mitarbeitern der Ministerien und Bundesbehörden sowie Mitgliedern der Bundesregierung.

Als Hardware dient ein gewöhnliches Samsung Galaxy S3, dessen Software jedoch speziell an die Anforderungen von VS-NfD angepasst wurde. Sie fußt auf dem sogenannten L4-Hochsicherheits-Mikrokern, den die Telekom in Zusammenarbeit mit der TU Dresden und den beiden deutschen Startups Kernkonzept und Trust2Core entwickelt hat. Der Kern soll dafür sorgen, dass Berufliches und Privates strikt voneinander getrennt werden.

Der Nutzer kann im privaten Bereich daher Apps nachinstallieren, die jedoch unter keinen Umständen auf die geheimen Daten der Sicherheitszone zugreifen können. Der L4-Kern soll aus überschaubaren "wenigen 10.000 Zeilen Programmcode" bestehen, weshalb er laut dem SiMKo-Verantwortlichen Stephan Maihoff "kein Versteck für Überraschungen und Sicherheit von innen bietet".

Außerdem soll das SiMKo 3 abhörsichere Telefonate über Voice-over-IP (VoIP) ermöglichen, künftig auch nach dem Behörden-Standard SNS (Sichere Netzübergreifende Sprachverschlüsselung) des BSI. Darüber hinaus verspricht die Telekom das sichere Synchronisieren von Mails, Kalender, Kontakten und Co. Der Krypto-Controller certgate in Form einer Speicherkarte sorgt unter anderem dafür, dass die Nutzerdaten auf dem Gerät verschlüsselt werden. Im Verlustfall kann man die Daten sicher aus der Ferne löschen.

Das SiMKo 3 ist bereits verfügbar, es kostet bei einer Vertragslaufzeit von zwei Jahren ab 1700 Euro. Die Telekom will die SiMKo-Familie in Zukunft um ein LTE-fähiges Smartphones sowie Tablets und Notebooks erweitern. (rei)