Kompakte Computing-Plattform NeXtScale von IBM

Dreimal so viele Prozessor-Kerne wie bei bisherigen Rack-Servern will IBM in seinem NeXtScale System unterbringen können. Es soll sich speziell für Medien und rechenintensive Lasten eignen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ralph Hülsenbusch

Im Rahmen einer allgemeinen Auffrischung seiner System-x-Serie hat IBM ein spezielles Produkt hinzugefügt. Jüngster Spross in der x86-Familie ist das NeXtScale System. In einem 19-Zoll-Schrank will der Hersteller in 84 Rechnern 2016 Prozessorkerne betreiben können. Dabei haben die Konstrukteure sich das Ziel gesetzt, nicht nur hohe Rechenleistung zu erreichen, sondern zugleich einen kostengünstigen und stromsparenden Cluster zu schaffen.

Die hohe Packungsdichte erreicht der Hersteller durch Rechnermodule, von denen zwei nebeneinander eine Höheneinheit belegen (Half-wide 1U). Jedes verfügt über zwei CPU-Sockel, bis zu 128 GByte Hauptspeicher, entweder ein 3,5-, zwei 2.5-Zoll-Laufwerke oder vier 1,8 Zoll große SSDs mit einem Maximalvolumen von 4 TByte, zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse on-board und einen PCIe-3.0-Slot (x16). Optional sind zwei Inifiniband- oder 10-GbE-Ports verfügbar, die keinen Slot belegen.

Allein durch den Einsatz von Ivy-Bridge-CPUs aus Intels E5-2600-v2-Serie verspricht IBM einen Performance-Zuwachs von 45 % gegenüber dem Vorgänger mit Sandy-Bridge-Architektur. Die Energieaufnahme pro CPU liegt bei bis zu 130 Watt (TDP), die Zahl der Cores bei maximal 12. Zum Erhöhen der Rechengeschwindigkeit können laut IBM Grafikprozessoren (GPUs) oder Intels Xeon Phi dienen.

In 6 Höheneinheiten bietet IBMs NeXtScale Enclosure 12 Einschübe für Server.

(Bild: IBM)

Das NeXtScale System ist in einem "n1200 Enclosure" untergebracht. Das 6U hohe Gehäuse hat zwölf Einschübe für nx360-M4-Server. Für die Stromversorgung sind dort sechs Hot-Swap-Netzteile eingebaut, die Kühlung sollen zehn ebenfalls im Betrieb wechselbare Ventilatoren garantieren. Für die Verwaltung und Überwachung aus der Ferne besitzt jeder Server IBMs integriertes Management-Modul Typ 2 (IMM2). Platforms LSF (Load Share Facility) und HPC (High Performace Computing) sollen Lastverteilung und das optimale Ausnutzen der Rechenkapazität regeln.

Als Betriebssysteme unterstützt IBM für diese Plattform Windows Server, sowie Enterprise Linux von Red Hat und SUSE, außerdem VMwares vSphere Hypervisor (ESXi). Das n1200-Gehäuse kostete 4200 Euro, der Preis für ein x360-Severmodul in der Grundausstattung (eine 2,1-GHz-CPU, 8 GByte RAM, keine Festplatte) liegt bei 2676 Euro netto. Ab Ende Oktober 2013 soll das NeXtScale System allgemein verfügbar sein. (rh)