Apple stellt iPhone 5s mit Fingerabdruck-Scanner vor

Mit der siebten iPhone-Generation will Apple die lästige Passworteingabe überflüssig machen: Der Daumen des Nutzers entsperrt das Gerät. Darüber hinaus gibt es weitere Neuerungen.

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Von
  • Leo Becker

Mit dem iPhone 5s hat Apple am Dienstagabend in Cupertino sein neues Smartphone-Flaggschiff vorgestellt (siehe auch Mac & i-Liveticker). An dem neuen iPhone ist vor allem der Home-Button bemerkenswert, der jetzt einen Scanner für Fingerabdrücke beherbergt. Zudem gibt es Apples neues Spitzenmodell in den drei Farben Silber, Gold und "Spacegrau". Auch am Innenleben wurden im Vergleich zum Vorgänger ein paar Neuerungen vorgenommen.

Das neue iPhone 5s setzt als erstes Smartphone einen 64-bit-Chip in Form des "A7" ein. iOS 7 und Apples Apps wurden für die 64-bit-Architektur bereits angepasst, bisherige 32-bit-Apps sollen weiterhin laufen. Der A7-Chip soll mehr als zweimal so schnell sein wie der A6 im Vorgänger iPhone 5. Auch die Grafikleistung hat sich laut Apple verdoppelt. Zudem werde OpenGL ES 3.0 unterstützt, dies erlaube neue Effekte in Spielen.

iPhone 5S (11 Bilder)

Dreiklang

Wie bereits erwartet, bietet Apple das iPhone 5S in drei Farbvarianten an: Silver, Gold und Space Grey. (Bild: Kay Nietfeld, dpa)

Wie die "S"-Modelle der vergangenen Jahre ist das iPhone 5s äußerlich nahezu identisch mit dem Vorgänger, an den Abmessungen von 12,4 cm × 5,9 cm × 0,8 cm ändert sich nichts. An zwei Details kann man die neue Hardware aber erkennen: Auf der Rückseite sitzt ein größerer pillenförmiger Dual-LED-Blitz, der Motive in dunkler Umgebung besser und natürlicher ausleuchten soll.

Auch der Home-Button unter dem Display sieht jetzt etwas anders aus, er hat einen silbernen Rand und verbirgt den neuen Fingerabdrucksensor "Touch ID". Mit ihm kann der Nutzer das Gerät durch Auflegen seines Daumens entsperren. Zudem dient er zur Authentifizierung beim Einkauf im iTunes beziehungsweise App Store und erspart damit das Eintippen des Apple-ID-Passwortes. Der Fingerabdruck des Nutzers liege sicher lokal auf dem Gerät und werde nicht zu iCloud hochgeladen, verspricht Apple – andere Apps sollen ebenfalls keinen Zugriff haben. Wie zuverlässig diese Technik ist, bleibt abzuwarten.

Neben dem Dual-LED-Blitz verspricht Apple auch eine überarbeitete Kamera, die mit einem um 15 Prozent größeren Sensor für höhere Lichtstärke sorgen soll – die Blende liegt bei f/2,2 statt zuvor bei f/2,4. Ein neuer Burst-Modus zeichnet 10 Bilder pro Sekunde auf und präsentiert dem Nutzer dann das Exemplar, das die Automatik als am besten erachtet. Die Kamera kann nun nach Wahl in einem neuen Zeitlupen-Modus 720p-Videos in 120 fps (Bilder pro Sekunde) aufzeichnen.

Das Einstiegsmodell mit 16 GByte Speicherplatz kostet hierzulande 699 Euro, die Speicherverdopplung erhöht den Preis um jeweils 100 Euro. Zu den neuen iPhone-Angeboten der hiesigen Mobilfunkanbieter liegen noch keine Informationen vor. Das iPhone 5S kommt am 20. September in den Handel, wie gehabt zunächst in ausgewählten Ländern, darunter Deutschland.

[Update 10.09.2013 21:25 Uhr] Das iPhone 5s unterstützt ebenso wie das iPhone 5c eine Reihe weiterer LTE-Frequenzen, die auch für Nutzer in Deutschland relevant sind: Zu dem bereits vom iPhone 5 unterstützten 1800-MHz-LTE-Band, das derzeit nur die Telekom in Städten betreibt, gesellen sich die Frequenzen 800 MHz und 2600 MHz – damit funkt das Gerät auch im LTE-Netz von Vodafone sowie im 800-MHz-LTE-Band, welches die Telekom in ländlichen Gebieten unterhält. Apple zählt zu den unterstützten Anbietern in Deutschland derzeit nur Telekom und Vodafone – ob das neue iPhone auch das LTE-Netz von O2 nutzen kann, bleibt vorerst unklar.

Zu den weiteren unterstützten Frequenzen zählen außerdem 2100 MHz und 900 MHz – beide könnten mittelfristig auch in Deutschland interessant für den LTE-Einsatz werden. Der maximale LTE-Downlink bleibt bei bis zu 100 MBit/s – LTE der Kategorie 4 unterstützen die neuen iPhones also nicht. (lbe)