Gaza-Konflikt: Der Krieg im Internet

Eine iranische Hackergruppe soll die Mossad-Webseite gehackt haben, das israelische Militär konnte eine Botschaft über den Hamas-Sender al-Aqsa verbreiten.

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Von
  • Florian Rötzer

Der Krieg im Gaza-Streifen hinterlässt seine Spuren natürlich auch im Internet: Diverse Hackergruppen scheinen sich dabei übertrumpfen zu wollen, Webseiten mit Propaganda für die Hamas zu verunstalten. Derweil hält Israel mit teilweise recht offiziösen Angeboten wie einem Youtube-Channel der israelischen Armee gegen, aber auch elektronische Angriffe gegen die Hamas werden durchgeführt.

Stolz berichteten iranische Medien, dass die iranische Hackergruppe Ashiyane Digital Security Team imstande gewesen sei, kurzzeitig die Webseite des israelischen Geheimdienstes Mossad aus Protest gegen die "Tötung wehrloser Menschen in Gaza" zu überschreiben. Dass die Gruppe die gut geschützte Seite hacken konnte, zeige die Schwäche des israelischen Geheimdienstes (s. a.: Mythos Mossad). Die Gruppe hat seit Mittwoch auch weitere israelische und andere Websites gehackt.

Von anderen Hackern wurden beispielsweise Seiten der Palästinensischen Autonomiebehörde gehackt. Die türkische Hackergruppe Agd_Scorp/Peace Crew protestierte auf den Seiten der Nato und des Pentagon gegen Israel.

Dem israelischen Militär war es hingegen am vergangenen Wochenende gelungen, eine Videobotschaft über den Hamas-Sender al-Aqsa mit einer Warnung an die Hamas-Führer zu senden, dass ihre Zeit abgelaufen sei. Über das Radio ging, so berichtete AFP, die Botschaft, dass die Hamas-Führung sich in den Bunkern und Krankenhäuser verstecke und die Menschen mit weiteren Raketenabschüssen gefährde.

Am ersten Tag der Operation hatte Israel die Senderzentrale bombardiert und zerstört. Seitdem wird wahrscheinlich von einem Übertragungswagen weiter gesendet. Memri berichtete, dass in den frühen Morgenstunden am Mittwoch über den Hamas-Sender anstatt des Live-Bildes von Gaza in der Nacht für einige Minuten Bilder eines polnischen Porno-Kanals ausgestrahlt wurden. Memri merkt ironisch an, dass es womöglich dem Techniker langweilig geworden sein könnte. (fr)