Nacamar: Ärger mit der Telekom

Der deutsche Internet Service Provider Nacamar streitet mit dem rosa Riesen um offene Rechnungen.

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Der deutsche Internet Service Provider Nacamar hat Stress mit der Telekom. Es geht um Forderungen für Leistungen, die Nacamar von dem rosa Riesen bezogen hat. "Wir sind im Clinch," bestätigte Stefan Töpfer, Vorsitzender der Nacamar Group, gegenüber c't und sprach von "Diskrepanzen von 70 Prozent". Nacamar habe drei einstweilige Verfügungen gegen den "Monopol-Dienstleister für Standleitungen" erwirkt, um sich vor der drohenden Abschaltung zu schützen.

Der Konflikt schwelt offenbar schon länger. Für seine bundesweit einheitliche Einwahlrufnummer hatte sich Nacamar bereits vor einiger Zeit einen anderen Partner suchen müssen. Kunden und Geschäftspartner von Nacamar fanden dieser Tage ein anonymes Schreiben in ihren Briefkästen, in dem sie als "Club der Geschädigten" angesprochen werden. Der unbekannte Verfasser behauptet, Nacamar habe Rechnungen in zweistelliger Millionenhöhe nicht bezahlt, was die Telekom zur Kündigung aller Verträge veranlaßt habe.

Töpfer wies die in dem anonymen Brief erhobenen Vorwürfe zurück, räumte aber ein, es habe einzelne Streitigkeiten mit Vertragspartnern gegeben. Mit Teleglobe (einstiger Lieferant für USA-Leitungen) streite Nacamar gerade vor Gericht. Mit der Münchner ECRC, die kurz vor der CeBIT 98 eine von Nacamar zur Überbrückung gemietete Leitung abgeschaltet hatte, habe man sich inzwischen außergerichtlich geeinigt. Von der damals durch Nacamar verbreiteten Erklärung, dahinter stecke ein Übernahmeversuch, ist heute nicht mehr die Rede. Der geschlossene Vergleich verbiete solche Aussagen, sagte Töpfer. (ps)