Google Maps will Kartendaten zu Georgien, Armenien und Aserbeidschan nachliefern

Berichte über russische Angriffe auf die informationstechnischen Infrastrukturen in Georgien ließen den Verdacht aufkommen, dass die Datenlücke in Zusammenhang mit den kriegerischen Auseinandersetzungen im Kaukasus steht.

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Von
  • Christiane Schulzki-Haddouti

Zahlreiche Nutzer zeigen sich darüber irritiert, dass Ortsdaten und Straßenkarten in Google Maps zu Georgien, Aserbeidschan und Armenien nicht zu finden sind. Berichte über russische Angriffe auf die informationstechnischen Infrastrukturen in Georgien ließen den Verdacht aufkommen, dass die Datenlücke in Zusammenhang mit den aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen steht.

So meldete die aserbeidschanische Presseagentur, dass die "relevanten Karten leer wurden, als die Kämpfe ausbrachen". Dies ist jedoch nach Angaben von Google nicht der Fall. Laut einer Stellungnahme des Unternehmens ist es nicht neu, dass die Straßen- und Ortsinformationen zu den drei Ländern fehlen. Auch Änderungen habe es in jüngster Zeit seitens Google nicht gegeben. Google-Sprecher Stefan Keuchel nennt hierfür einen einfachen Grund: "Es gab noch nie Kartenmaterial für die genannten Länder. Google Maps ist noch lange nicht in allen Ländern dieser Welt verfügbar und es gibt einige Länder bzw. Regionen für die wir noch kein Kartenmaterial haben."

Zu diesen Ländern zählen neben den drei kaukasischen Staaten nicht nur kleine Staaten wie Guyana und Surinam, sondern auch Staaten wie Süd- und Nordkorea und Argentinien. Merkwürdigerweise zeigt Google Earth hingegen eine wesentlich höhere Kartenauflösung und blendet auch Städtenamen ein. Auch Virtual Earth, das dreidimensionale Kartenmodell von Microsoft, zeigt Städte in den drei Ländern an. Google-Produktmanager Dave Barth kündigte nun nach Nutzerprotesten in seinem Blog an, die fehlenden Daten für eine "handvoll" Länder aufzubereiten und den Nutzern zur Verfügung zu stellen. (Christiane Schulzki-Haddouti) / (jk)