Al Gore steigt bei Risikokapitalfirma ein, die in "grüne Technologie" investiert

KPCB und Al Gore setzen auf einen schnell wachsenden und umsatzstarken globalen Markt für Techniken und Geschäftsideen zur Bekämpfung der Klimaerwärmung.

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Von
  • Florian Rötzer

Al Gores Firma Generation Investment Management hat gestern eine Kooperation mit dem bekannten Risikokapitalunternehmen Kleiner Perkins Caufield & Byers (KPCB) angekündigt. Letztere hat auch schon gewinnbringend in Netscape, Amazon, Google, Compaq oder Sun investiert. Man will, wie es heißt, mit der Finanzierung und Förderung von wirtschaftlichen, technischen und politischen Projekten, dabei helfen, die gegenwärtige Klimakrise zu lösen und für den Umweltschurz zu sorgen.

Nicht zuletzt soll dabei natürlich Geld verdient werden, es sei nämlich eine Kluft zwischen dem für neue Klimatechnologien erforderlichen und dem gegenwärtig verfügbaren Kapital vorhanden. Den kürzlich gekürten Nobelpreisträger Al Gore mit seinen Beziehungen in die Politik im Boot zu haben, soll Investoren anziehen. Al Gore will der sicherlich aufkommenden Kritik an der Vermengung von Geschäftemacherei mit seinem Plädoyer für Umwelt- und Klimaschutz zuvorkommen und verspricht, dass sein Gehalt als "Partner" von KPCB ganz der von ihm gegründeten Stiftung Alliance for Climate Protection zugute kommen soll (die freilich ebenso den Boden für lukrative Klima- und Energieprojekte schafft wie Gores Film "Eine unbequeme Wahrheit"). Die Märkte, so Gore, müssten auch bei der Bekämpfung der Klimaerwärmung, einem Billionen Dollar Projekt, eine Rolle spielen. Al Gore hat nicht nur 2004 die Investfirma "Generation" gegründet, er ist auch Berater bei Google und Mitglied im Apple-Aufsichtsrat.

Wie KPCP für die "Initiative Greentech" schreibt, gebe es angesichts der Klimakrise und wissenschaftlicher Durchbrüche in Biologie und Materialwissenschaften wirtschaftlich keine bessere Zeit, auf grüne Technik zu setzen. Die Rede ist von "Klima-Unternehmern", für die ein Wendepunkt angebrochen sei. Al Gore spricht von etwas, das "größer als die industrielle Revolution und schneller als diese" sei. Die neuen Partner könnten bereits eine Geschichte erfolgreicher Investitionen aufweisen, wird geworben. Zudem sei man weltweit vertreten, KPCB in den USA und Asien, "Generation" in den USA, Europa und Australien, so dass Projekte in globalem Maßstab durchgeführt werden können. Investiert werden soll in unternehmerische Projekte, die mit erneuerbaren Energien, Baueffizienz, sauberen fossilen Energien, nachhaltiger Landwirtschaft oder Emissionsmärkten zu tun haben. Man setzt überdies auf eine Idee, die dem vergleichbar ist, was Netscape einst für das Web war und Google jetzt ist. (fr)