"Germany's Gold": Videoportal von ARD und ZDF eingestampft

Das geplante Video-On-Demand-Angebot der Öffentlich-Rechtlichen wird nicht weiter vorangetrieben. Unter den vom Bundeskartellamt verlangten Rahmenbedingungen könne "Germany's Gold" nicht wirtschaftlich betrieben werden.

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"Germany's Gold", die geplante kommerzielle Online-Videothek von ARD, ZDF und weiteren Partnern wird es nicht geben. Das im April 2011 angekündigte Projekt werde nicht fortgeführt, teilte die WDR Mediagroup am heutigen Montag mit. Grund seien die Vorgaben des Bundeskartellamtes, bei deren Einhaltung kein wirtschaftlicher Betrieb prognostiziert werden könne. In der ursprünglich geplanten Form habe man das Vorhaben so nicht mehr umsetzen können, weswegen ZDF-Intendant Thomas Bellut das Projekt bereits vor wenigen Tagen infrage gestellt hatte.

Im März diesen Jahres hatten die Kartellwächter Bedenken angemeldet und erklärt, es bestehe die kartellrechtliche Gefahr, dass Preise und Auswahl der Videos koordiniert würden. Außerdem wäre die Produktion der Inhalte gebührenfinanziert, was eine erhebliche Verfälschung des Video-On-Demand-Marktes zur Folge hätte. Zu befürchten sei weiterhin, dass alternative Anbieter nur begrenzten Zugang zu den Videos erhalten würden.

Geplant war ein zentrales deutsches Programmarchiv mit Inhalten aus 60 Jahren deutschem Fernsehen und Kino. Nutzer sollten die Inhalte gegen Zahlung einer Gebühr oder werbefinanziert abrufen können und die Sender hofften auf das große Geld im Video-On-Demand-Bereich. Partner waren zuletzt unter anderem die Bavaria Fernsehproduktion (Sturm der Liebe), Brainpool (TV Total) und die Neue Deutsche Filmgesellschaft (Alles außer Mord). (mho)