Push ist tot, es lebe AID
Der Push-Pionier PointCast will seine Nachrichtenkanäle in den kommenden Wochen schließen.
PointCast, einer der letzten Pioniere, der noch einen der einst so hochgejubelten Push-Dienste betreibt, will diesen in den kommenden Wochen einstellen. Das PointCast Network bietet in rund 50 Kanälen Nachrichten aus mehr als 700 Redaktionen und Agenturen an. Launchpad Technologies hatte PointCast im Mai 1999 übernommen und zu Entrypoint umfirmiert. Unter dieser Marke soll es bis Mitte des Jahres einen ausschließlich E-Commerce-orientierten Informationsservice in Verbindung mit einem Online-Bezahlsystem (eWallet) geben. Die neue Strategie heißt nicht mehr "Push", sondern "Automatic Information Delivery" (AID) -- was allerdings auch nicht viel mehr als ein neuer Name für die etwas anders garnierte alte Technik ist.
Vor rund drei Jahren glaubten viele Firmen mit der automatischen Zustellung von (mit Werbung garnierten) Nachrichten auf den Desktop der Anwender ein Konzept für die kommerzielle Nutzung des Internet gefunden zu haben. Microsoft und Netscape hatten den Empfang von Nachrichtenkanälen in ihre Browser eingebaut. Doch die privaten Anwender nutzten die Push-Angebote kaum und viele Firmen verboten ihren Mitarbeitern die Nutzung ganz, da die Dienste ihre Netze verstopften. Anbieter wie PointCast erlebten nach einem steilen Aufstieg einen kontinuierlichen Niedergang. (ad)