200-Dollar-Tablet mit Tegra 4 und Stifteingabe von Nvidia

Das Tegra Note soll für Nvidia verlorenen Boden bei den Android-Tablets zurückholen. Dafür setzt man auf seinen schnellsten Chip und auf Stifteingabe. Kosten soll das 7-Zoll-Tablet dennoch nur 200 Dollar, weniger als das Nexus 7 von Google.

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Nvidia greift den Platzhirsch Google an: Das Tegra Note, ausgestattet mit dem hauseigenen Tegra 4, soll nicht nur das schnellste 7-Zoll-Tablet in der Klasse werden. Sondern auch wie die Note-Serie von Samsung eine Stifteingabe bieten. Das Android-Tablet will Nvidia für 200 US-Dollar anbieten und wäre damit 30 Dollar billiger als das neue Nexus 7 von Google.

Das Tegra Note will mit Tegra 4 und Stifteingabe für 200 Dollar überzeugen.

(Bild: Zotac)

Zur Ausstattung nennt Nvidia bisher nur Eckpunkte: Als SoC setzt man seinen Tegra 4 mit vier Cortex-A15-Kernen plus einem stromsparenden Kern ein. Dessen Taktrate ist bislang unbekannt – die in einigen 10-Zoll-Tablets eingesetzte Variante läuft mit maximal 1,9 GHz. Auf dem 7 Zoll großen IPS-Display werden sich nur 1280 × 800 Pixel (215 dpi) tummeln. Der Akku soll 10 Stunden Videowiedergabe durchhalten. Ein microSD-Slot ist vorhanden, der interne Speicher 16 GByte groß.

Für die Stifteingabe verwendet Nvidia keinen Digitizer wie andere Hersteller. Stattdessen soll eine "DirectStylus" genannte Technik analysieren, ob gerade Finger, Stift oder Handfläche auf dem Touchscreen aufliegt. Auch mit passiven Stifte sollen verschiedene Druckstufen möglich sein. Im Gehäuse des Tegra Note ist ein solcher Stylus integriert, als Zubehör soll es zudem einen Stift mit wechselbaren Spitzen geben.

Zu den obligatorischen Anschlüssen gesellt sich ein MicroHDMI-Port

(Bild: Zotac)

Mit Hilfe der zuvor nur für iOS erhältlichen App Camera Awesome soll die 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite Videos mit 100 Bildern pro Sekunde aufnehmen und damit auch Zeitlupenvideos ermöglichen. Per Micro-HDMI lassen sich Inhalte auch auf dem Fernseher ausgeben.

Das Tegra Note wurde von Nvidia entwickelt, soll aber von verschiedenen regionalen Partner verkauft werden. Für Deutschland hat Zotac mit dem Tegra Note 7 ein solches Gerät bereits angekündigt, weltweit kommen unter anderem EVGA oder PNY zum Zug. Die Geräte unterschieden sich derzeit nur durch das aufgebrachte Logo und auch die Updates für das installierte Android werden direkt von Nvidia kommen. Welche Version bei der Veröffentlichung im Oktober vorhanden ist, sagt der Hersteller nicht. Es sei jedoch die aktuellste Version und "pures" Android.

Das Note ist nicht das erste Referenztablet von Nvidia: Für ebenfalls 200 Dollar hatte man vor über einem Jahr das 7-Zoll-Tablet KAI mit Tegra 3 gezeigt. Das diente zwar als Vorlage für das sehr erfolgreiche erste Nexus 7 von Asus, fand ansonsten aber wenig Nachahmer. Bei der zweiten Auflage des Nexus 7 setzt Asus hingegen auf den Konkurrenten Qualcomm.

Die Rückseite ziert der Tegra Note Schriftzug, der Markenname wird je nach Region von einem anderen Hersteller stammen.

(Bild: Zotac)

Auch sonst hat Nvidia im Tablet- und Smartphonemarkt derzeit einen schweren Stand. Der Vorgänger Tegra 3 schaffte es zwar in viele Geräte, doch für High-End-Modelle ist die Grafikleistung inzwischen zu gering. In den günstigen 7-Zoll-Tablets stecken Chips von MediaTek oder Allwinner, die für die Hersteller billiger zu haben sind. Auch Intel hat seinen Atom-Prozessor inzwischen in einigen Modellen untergebracht. (asp)