Yahoos TV-Widgets: Doch alles ein wenig komplizierter
Die Entwickler der TV-Widgets von Yahoo erläutern gegenüber heise online, dass das Fernseherlebnis nicht bei allen TV-Modellreihen identisch sein muss.
Glaubt man den Fernseher-Herstellern, die ihre Neuheiten derzeit auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas präsentieren, kommt die nächste TV-Generation zumindest in der Premiumklasse ohne Webanbindung nicht mehr aus. Während Panasonic dabei auf das hauseigene Viera Cast setzt, greifen LG, Samsung und Sony zur "TV Widgets" von Yahoo. In einem Gespräch mit heise online erklärten die Entwickler der Yahoo-Lösung, dass das Fernseherlebnis nicht bei allen drei Modellreihen identisch sein muss.
(Bild:Â Nico Jurran)
Das liegt zum einen daran, dass die Gerätehersteller bei der Wahl des verwendeten Prozessors und des eingebauten Speichers einen so großen Spielraum haben, dass die Widgets auf TV-Modellen verschiedener Unternehmen auch unterschiedlich schnell laufen können. Andererseits besitzt jedes Gerät aber auch nur Zugriff auf den eigenen TV-Widget-Pool. Klar war dabei bislang nur, dass die TV Widgets, die aus XML und Javascript gebastelt werden, zwar auf der vom PC bekannten Yahoo Widget Engine basieren, aber dennoch keine Widgets aus dem Computerbereich direkt verwenden können. Yahoo erklärte auf Nachfrage jedoch nun, dass eben wegen der unterschiedlichen Hardware-Konfigurationen auch nicht alle TV-Widgets auf jedem Fernsehgerät laufen werden. Und schließlich sei das Angebot auch eine politische Entscheidung der TV-Geräte-Hersteller.
Dies lässt sich bereits bei der ersten Generation der Fernseher mit TV-Widget beobachten: So ist das YouTube-Widget, das Zugriff auf das Videoportal bietet, lediglich auf den Samsung-Modellen zu finden, nicht jedoch in der Widget-Leiste der LG- und Sony-Geräte – was eventuell auch damit zusammenhängen könnte, dass das YouTube-Widget von Samsung selbst programmiert wurde. Das Yahoo-Video-Widget ist hingegen standardmäßig auf allen Modellen der ersten Gerätegeneration zu finden.
Auch Toshiba hat in Las Vegas bereits angekündigt, später auch Fernsehgeräte mit TV-Widgets anbieten zu wollen. Zunächst soll auf dem US-Markt aber erst einmal ein Video-on-Demand-Player der neuen XDE-Reihe des Unternehmens erscheinen, der auch Yahoo-Widgets einsetzt. Das Gerät wird vorerst nicht auf dem deutschen Markt erhältlich sein, da es Toshiba bislang an einer Partnerschaft mit einem hiesigen VoD-Anbieter mangelt. (nij)