Jackson Browne verklagt US-Präsidentschaftskandidaten McCain wegen Urheberrechtsverletzungen

Stein des Anstoßes ist ein Werbespot mit Kritik am demokratischen Konkurrenten Barack Obama, der mit Musik von Browne untermalt wurde. Es soll nicht das erste Mal sein, dass im Rahmen des Wahlkampfs von John McCain Copyright-Verstöße begangen wurden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der in Heidelberg geborenen Rockmusiker Jackson Browne hat den US-Präsidentschaftskandidaten John McCain und die Republikanische Partei wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Browne macht geltend, Cains Wahlkampfstrategen hätten seinen Song "Running on Empty" ohne Genehmigung als Hintergrundmusik in einem TV-Werbespot verwendet, der im US-Bundesstaat Ohio gezeigt wurde, und rückten ihn damit in die Nähe der Republikaner. Browne unterstützt die Demokraten. Wegen bereits erlittener Image-Schädigung verlangt Brownes Anwalt nun 75.000 US-Dollar von den Verantwortlichen.

Diese wollen mit der Sache aber nichts zu tun haben, oder sehen die Sache nicht so dramatisch. Ein Sprecher McCains erklärte, der Werbespot sei nicht von den Wahlkampfmanagern des konservativen Präsidentschaftskandidaten initiiert worden. Der Vorsitzende der Republikanischen Partei in Ohio, Robert Bennett, bezeichnete die Angelegenheit als "viel Lärm um nichts". Nach einer Intervention Brownes sei der Werbestreifen zurückgezogen worden.

Aufgezogen wurden in dem Spot Aussagen des demokratischen Konkurrenten Barack Obama, der darauf hingewiesen hatte, dass das Öl, welches künftig über neue Plattformen vor den Küsten der USA gefördert werden soll, in etwa der Menge entspreche, die US-Bürger pro Jahr einsparen könnten, würden sie ihre Fahrzeuge nur regelmäßig zur Inspektion bringen und dafür sorgen, dass ihre Reifen ausreichend mit Luft gefüllt sind. Untermalt wurde die Obama-Kritik mit Passagen aus "Running on Empty".

Laut der bei einem Bundesbezirksgericht in Los Angeles eingereichten Klage soll es nicht das erste Mal gewesen sein, dass im Rahmen des Wahlkampfs von John McCain Urheberrechtsverletzungen begangen wurden. So hätten beispielsweise die schwedische Pop-Gruppe ABBA und der Rock- und Folksänger John Cougar Mellencamp bereits gefordert, dass ihre Werke nicht mehr für McCain-Werbung genutzt werden. Jackson Browne war vor allem Ende der 70er- und Anfang der 80er-Jahre sehr erfolgreich, als er jedes Album in den amerikanischen Top 10 platzieren konnte. "Running on Empty" gilt als sein größter Hit. (pmz)