US-Hacker Coolio im Visier

Der 17-jährige "Coolio" soll nächste Woche wegen Website-Hacking angeklagt werden.

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Von
  • Norbert Luckhardt

Der 17-jährige "Coolio" soll nächste Woche wegen Website-Hacking angeklagt werden, berichtet MSNBC unter Berufung auf die Polizei Los Angeles. Coolio soll die Angriffe auf rsa.com (siehe c't 5/2000, S. 45) und dare.org sowie einen weiteren Web-Server zugegeben haben. Außerdem werde gegen den Jugendlichen wegen der Denial-of-Service-Attacken von Anfang Februar ermittelt. Die Polizei habe in diesem Zusammenhang eine Hausdurchsuchung durchgeführt und seine Computerausstattung beschlagnahmt.

Laut MSNBC sollen ihn einige seiner Online-Kameraden -- auch gegenüber dem FBI -- beschuldigt haben. Andererseits habe ein Schulfreund ausgesagt, dass der Hacker auch unter vier Augen bestritten hat, für die Angriffe verantwortlich zu sein. MSNBC liegen nach eigener Aussage keine konkreten Beweise für Coolios Beteiligung an den Web-Attacken vor, man habe auch kein persönliches Interview bekommen.

Dennoch liefern einige Medien unbeirrbar intime Details über das Leben des vermeintlichen Web-Saboteurs. Der Gründer des vormaligen Hackermagazins AntiOnline, John Vranesevich, hat der Praxis des "Verdächtigen der Woche" ein bitteres Editorial gewidmet: "Erst wars Mixter, dann Mafiaboy... jetzt Coolio. Es ist schmerzhaft, wie unerfahren offensichtlich alle Beteiligten bei der Hackerjagd sind." (nl)