c't: iPhone-Produzent Foxconn schockiert mit harten Arbeitsbedingungen auch in Europa

Endlose Schichten am Band bei schlechter Bezahlung – das erwartet der Auftragsfertiger Foxconn. Nicht nur in China funktioniert das System, nur wenige Autostunden von Dresden entfernt stießen c't-Reporter auf prekäre Arbeitsverhältnisse.

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Von
  • Tim Gerber

An den Montagebändern von Foxconn im tschechischen Pardubice fertigen hunderte Leiharbeiter PCs, Server und Notebooks.

"Wer es nicht schafft, wird von den anderen gezwungen", sagte Betriebsrat Tomaš Formánek mit Blick auf das Bonus-System und den Leistungsdruck an den Foxconn-Bändern im tschechischen Pardubice im Gespräch mit c't. Für deren aktuelle Ausgabe war ein Reporterteam des Magazins mehrere Tage vor Ort und hat dutzende Arbeiter, Betriebsräte, Hilfsorganisationen und Behördenvertreter zu den Arbeitsbedingungen bei Foxconn befragt.

Keine Auskünfte gab es trotz intensiver Bemühungen vom örtlichen Management. Und per Mail eingereichte Fragen sind bis heute unbeantwortet geblieben. Auch die Fließbänder selbst, an denen hunderte Stamm- und Leiharbeiter im Auftrag von Hewlett-Packard PCs, Laptops und Server fertigen, durften die Journalisten nicht besichtigen – "aus Sicherheitsgründen", wie es hieß. Und sobald die Reporter in der Nähe von Foxconn oder einer der billigen Unterkünfte für die Wanderarbeiter aus der Mongolei, Vietnam, Bulgarien, Rumänien und der Ukraine ihre Fotoapparate zückten, waren Werkschutz oder aufgebrachte Quartiermanager zugegen.

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Das Risiko der stark schwankenden Auftragszahlen hat der Auftragsfertiger einfach auf die extrem abhängigen Wanderarbeiter übertragen, die über so genannte Agenturen an den Foxconn-Bändern als Leiharbeiter beschäftigt sind: Wenn es weniger Aufträge gibt, werden sie kaum beschäftigt und verdienen auch kein Geld. Bei anstehenden Entlassungen kommen zuerst die Ausländer dran, fand die c't heraus.

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der c't 21/13, die ab heute am Kiosk erhältlich ist, ab Seite 56:

(tig)