Schweiz: Nationalräte fordern Chip-Implantat für Schwerverbrecher

Die Maßnahme soll unter anderem für Personen gelten, die wegen Mord, Totschlag, Vergewaltigung oder Beeinträchtigung der sexuellen Integrität von Kindern verurteilt wurden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Einundzwanzig Nationalräte des Schweizerischen Parlaments haben die Bundesregierung aufgefordert, gesetzgeberische Maßnahmen zu ergreifen, damit Schwerverbrechern künftig elektronische Chips zur Aufenthaltsfeststellung implantiert werden können. Der von der Nationalrätin Céline Amaudruz (Schweizerische Volkspartei, SVP) eingereichte Vorstoß sieht laut einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vor, dass Personen davon betroffen sein sollen, die wegen Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Beeinträchtigung der sexuellen Integrität von Kindern sowie anderen "schwerwiegenden Straftaten" verurteilt wurden.

Amaudruz beruft sich bei ihrer Motion unter anderem auf die Zürcher Professorin Henriette Haas. Nach dem Mord an einer Genfer Sozialtherapeutin vor knapp zwei Wochen hatte sich die forensische Psychologin erneut für eine schärfere Überwachung von Sexualstraftätern ausgesprochen. Implantierte GPS-Chips könnten dabei eine "abschreckende Wirkung auf potenzielle Wiederholungstäter" haben, argumentiert Haas. Unterstützt wird der Parlamentsvorstoß nicht nur von Mitgliedern der SVP-Fraktion, sondern auch von drei Nationalräten der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) sowie einem Vertreter der FDP Schweiz. (pmz)