Blackberry-Fertigungspartner will aussteigen

Für Blackberry kommt es Schlag auf Schlag. Erst eine Verlustwarnung, dann der Liebesentzug von T-Mobile USA, jetzt will einer die Auftragsfertiger von Bord gehen.

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Von
  • dpa

Der notleidende Smartphone-Pionier Blackberry hat ein weiteres Problem: Einer der Auftragsfertiger will ihm den Rücken kehren. Es gebe eine große Wahrscheinlichkeit, dass man die Beziehungen zu Blackberry auflösen werde, sagte der Chef des Geräteherstellers Jabil Circuit, Mark Mondello, in einer Telefonkonferenz. Über Details werde derzeit verhandelt.

Es ist nicht bekannt, wie hoch der Anteil von Jabil Circuit an der Blackberry-Produktion ist. Für die Produktionsfirma war Blackberry bisher der zweitgrößte Kunde mit einem Anteil von über zehn Prozent. Die Nummer eins ist Apple.

Blackberry sei in den vergangenen sechs bis sieben Jahren ein guter Partner gewesen. "Die Entscheidung, sich von einem Kunden zu trennen, fällt nie leicht und ist mit verschiedenen Schwierigkeiten verbunden", räumte Mondello ein. Es werde Abschreibungen auf Ausrüstung und personelle Anpassungen geben. Aber Jabil Circuit sei sicher, dass es die richtige Entscheidung sei.

Blackberry hatte in diesem Jahr massiv auf sein neues Betriebssystem Blackberry 10 gesetzt, um die Talfahrt zu stoppen – die neuen Geräte verkaufen sich aber bisher schlecht. Das Unternehmen kündigte für das vergangene Quartal einen Verlust von bis zu einer Milliarde Dollar an und soll von einem Finanzinvestor gekauft werden. Am heutigen Freitag soll es ausführliche Zahlen geben.

Jabil Circuit ist nicht der erste Partner, der Konsequenzen aus der Misere zieht. So nimmt T-Mobile USA die Blackberry-Geräte aus den Regalen in seinen Läden. Online werden sie weiter angeboten. (anw)