Art Hack Day präsentiert Technik- und Medienkunst

Am heutigen Samstag um 19 Uhr stellt der erste deutsche Art Hack Day in Berlin seine Ergebnisse aus. Die Ergebnisse entstanden während eines vorangegangenen zweitätigen Hackathons. c't Hacks war schon bei den Vorbereitungen dabei.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Anika Kehrer
  • Daniel Bachfeld

Am Donnerstag um 19 Uhr, genau 48 Stunden vor Ausstellungsbeginn, begann die dreitägige Veranstaltung mit einem Hackathon unter dem Motto "Going Dark". Der Art Hack Day fand bisher dreimal in den USA, einmal in Schweden und nun erstmalig in Deutschland statt. Er widmet sich nach eigenen Angaben "Hackern, deren Medium Kunst ist, und Künstlern, deren Medium Technik ist". Die Ausstellung des Berliner Art Hack Days beginnt um 19 Uhr am Alexanderplatz. Der Eintritt ist frei.

In einem leeren Ladengeschäft am Alexanderplatz entsteht, was Samstag abend zu sehen sein wird - zwei Tage Dev-Center, ein Tag Ausstellungsraum.

(Bild: Anika Kehrer)

In einem leeren Ladengeschäft sind dann heute Abend die Werke der rund 50 Kunstschaffenden und Programmierer zu sehen, die am Art Hack Day teilnehmen. Die Teilnehmer stammen unter anderem aus Kanada, USA und natürlich Deutschland. Sie folgten einem nicht-öffentlichen Call for Participation und erhalten kein Geld für ihre Teilnahme. Für die Veranstalter - zwei Initiatoren aus der Hack-Day-Reihe (es gibt zum Beispiel auch Music Hack Days), das Berliner Lab for Electronic Art and Performance (LEAP) und die Transmediale - begannen Ideenfindung und Vorbereitungen vor etwa vier Monaten. Bei dem Berliner Digitalkunst-Festival Transmediale im Januar 2014 wird der Art Hack Day eine Fortsetzung finden, deren Form aber noch nicht genau feststeht.

Mathematiker und Künstler Wolfgang Spahn arbeitet daran, mittels Webcam eine einzige LED eines Tabletbildes aufzunehmen, deren Bild er gleich wieder auf dem Tablet ausgibt - und somit vergrößert.

(Bild: Anika Kehrer)

Am Donnerstag Abend lernten sich die Teilnehmer zunächst kennen, präsentierten bereits vorhandene Ideen und fanden gegebenenfalls Gleichgesinnte, mit denen sie zusammen arbeiten würden. Ab dann zogen sie in ein von den Organisatoren angemietetes leeres Ladengeschäft, das man sich wie das Dev-Center einer Programmierkonferenz vorstellen kann. Bis gestern um 23 Uhr sollten die Teilnehmer ihre Ideen verwirklichen, die in Ansätzen (oder auch in Teilen, etwa zwei Kühlschrankgitter) schon mitgebracht wurden oder erst beim Kennenlernen im Gespräch entstanden. Der heutige Samstag ist Endspurt, also Restarbeiten und vor allem dem Aufbau gewidmet.

Zu Beginn am Donnerstag wusste keiner der Organisatoren und Teilnehmer, was genau am Samstag bei der Ausstellung zu sehen sein wird. Am gestrigen Freitag nahmen einige Objekte und Ideen jedoch bereits Formen an. So zeichnete sich ab, dass es eine webbasierte Hamburger-Versteigerung geben wird, deren Auktionäre ein Foto erhalten, worauf ihr Name auf den Burger projiziert ist (man denke an die mit Namen versehenen Cola-Flaschen). Die Burger werden dann zu einer Pyramide gestapelt – aber was anschließend mit ihnen passiert, wollte die vierköpfige Burger-Crew noch nicht verraten. Weitere Werke, zu denen auch Performances gehören, werden nach derzeitigem Kenntnisstand unter anderem aus einer Batterie-Installation inklusive "Wall of Fame" der schönsten Altbatterien bestehen, aus einer raumdurchschreitenden Laserpointer-Installation, aus einer Versteigerung fremder Facebook-Profile, die man dann 24 Stunden nutzen darf, sowie aus einem Projekt, wo einer der Art-Hack-Day-Veranstalter Neuigierigen Zugriff auf seine persönlichen E-Mails gewährt ("Sinn ist zu erfahren, wie man sich als Überwacher fühlt", so Aussteller und Art-Hack-Day-Mitveranstalter Johannes Uhle).

(dab)