Umfrage: Jeder fünfte Deutsche liest E-Books

In Deutschland gewinnt das Lesen digitaler Bücher immer mehr an Zuspruch, aber es bleibt eine weitverbreitete Skepsis. So liest zwar jeder fünfte hierzulande E-Books, vom Rest wollen aber viele nicht auf die Vorteile eines gedruckten Buchs verzichten.

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Von
  • dpa

Jeder fünfte Bundesbürger liest digitale Bücher. Unter der lesenden Bevölkerung – dazu gehören drei Viertel aller Deutschen – nutzen insgesamt 29 Prozent E-Books. Viele wollen davon aber nichts wissen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom hervor. Zugleich wird das Internet zunehmend zum Einkaufsplatz für Lesestoff. Im vergangenen Jahr haben laut dem Statistischen Bundesamt 21,1 Millionen Menschen in Deutschland Bücher, Zeitungen und Zeitschriften online bestellt.

Unter den E-Book-Verweigerern kann sich ein gutes Viertel (27 Prozent) vorstellen, künftig auch zum digitalen Buch zu greifen. Viele (48 Prozent) wollen die sinnliche Wahrnehmung des Papiers nicht missen, genauso vielen (47 Prozent) ist der Preis der E-Book-Reader zu hoch. 43 Prozent mögen auch nicht auf dem Bildschirm lesen.

Gelesen werden die meisten digitalen Bücher immer noch auf dem Computer. 77 Prozent nutzen dafür PC, Notebook oder Netbook. Erst mit viel Abstand folgen Tablets (21 Prozent) und E-Book-Reader (18 Prozent). Hauptgrund für die Nutzung von E-Books ist demnach deren leichte Verfügbarkeit. In der Umfrage sagen außerdem zwei Drittel der Leser digitaler Inhalte, dass sie noch nie ein Buch illegal erworben haben. Sechs Prozent räumen das ein. Etwa ein Viertel hüllt sich in Schweigen. "Es gibt eine hohe Dunkelziffer", meinte dazu Bitkom-Vizepräsident Achim Berg.

Von den E-Book-Nutzern kaufen fast zwei Drittel ihre Bücher auf den Webseiten von Online-Buch-Shops. Im Jahr 2012 bestellten etwa 21,1 Millionen Menschen in Deutschland Bücher, Zeitungen und Zeitschriften online, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Seit 2007 sei die Zahl der Internet-Buchkäufer um 4,4 Millionen gestiegen. Etwa jeder vierte Käufer war 2012 zwischen 35 und 44 Jahre alt, der Anteil der Online-Käufer im Rentenalter betrug nur sieben Prozent.

Die Entwicklung spiegelt sich auch in den Zahlen des Buchhandels wider: Nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Frankfurt ging der Umsatz im Sortimentsbuchhandel 2012 um 3,7 Prozent zurück, der Online-Handel wuchs dagegen um 10,4 Prozent. In Buchhandlungen wurden 4,6 Milliarden Euro umgesetzt, über das Internet 1,6 Milliarden Euro. (mho)