Kritik an Arbeitsbedingungen bei Foxconn in Tschechien

Im tschechischen Pardubice arbeiten die Angestellten beim Auftragsfertiger Foxconn unter extremem Druck. Eine c't-Reportage darüber hat in Tschechien eine Debatte ausgelöst.

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  • dpa

Eine Reportage der c't hat in Tschechien eine Debatte über die Arbeitsbedingungen beim Elektronik-Produzenten Foxconn ausgelöst. Angestellte aus Vietnam, Bulgarien und der Mongolei arbeiteten bei dem Auftragsfertiger im böhmischen Pardubice unter extremem Leistungsdruck, zu Niedriglöhnen und in zwölf Stunden langen Schichten praktisch ohne Pausen, fand ein Reporterteam des Magazins heraus

"Das ist leider in den vergangenen Jahren traurige Praxis", sagte der Rechtsexperte Vit Samek vom nationalen Gewerkschafts-Dachverband dem tschechischen Rundfunk. Statt neue Arbeitsplätze zu schaffen, drängten die Arbeitgeber zu einer höheren Arbeitsintensität und einer maximalen Ausschöpfung des Überstundenkontingents.

Die Bedingungen bei Foxconn seien hart, ergänzte der Vizepräsident der Wirtschaftskammer, Jan Wiesner. "Es sind Zwölf-Stunden-Schichten am Fließband, was zahlreiche Probleme und eine hohe Arbeitsauslastung mit sich bringt", sagte Wiesner.

Ein Vertreter der tschechischen Foxconn-Niederlassung wies die Vorwürfe zurück. Alle arbeitsrechtlichen Vorschriften Tschechiens und der Europäischen Union würden eingehalten, sagte Sprecher Petr Solil am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Etwa alle zwei Stunden hätten die Arbeiter Anspruch auf eine Pause von 5 bis 10 Minuten.

Foxconn produziert Geräte für zahlreiche führende Marken und ist international vor allem als Hersteller von Apple-Geräten bekannt. Die Arbeitsbedingungen in chinesischen Werken des Unternehmens aus Taiwan standen in den vergangenen Jahren immer wieder in der Kritik.

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(axk)