Neue Hoffnung für den "UFO-Hacker"

Der wegen seines Einbruchs in Systeme der US-Regierung bekannt gewordene Brite Gary McKinnon könnte mit einer Verurteilung vor einem britischen Gericht der beschlossenen Auslieferung in die USA entgehen und will sich schuldig bekennen.

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Der von der Auslieferung an die USA bedrohte "UFO-Hacker" will sich schuldig bekennen, sollte er vor einem britischen Gericht angeklagt werden. Eine Verurteilung nach dem Gesetz gegen Computermissbrauch in Großbritannien könnte eine Auslieferung Gary McKinnons noch verhindern. Seine Anwältin hat dem Chefankläger der Krone das Angebot unterbreitet, McKinnon werde sich vor einem britischen Gericht schuldig bekennen. Medienberichten zufolge will die Staatsanwaltschaft das Angebot nun prüfen.

Unterdessen ist McKinnon weiter von einem gültigen Auslieferungsbeschluss bedroht. Dem arbeitslosen Systemadministrator wird vorgeworfen, mit dem Einbruch in zahlreiche Rechner des US-Militärs, des US-Verteidigungsministeriums und der NASA erheblichen Schaden angerichtet zu haben. US-Behörden fordern die Auslieferung McKinnons, um ihm in den USA den Prozess zu machen, wo ihm eine hohe Haftstrafe droht. Ein Angebot, sich freiwillig zu stellen und dafür mit einer Haftstrafe von maximal vier Jahren rechnen zu können, hatte McKinnon zuvor abgelehnt.

McKinnon, der die Vorwürfe nicht bestreitet, ist mit verschiedenen Einsprüchen gegen seine Auslieferung gescheitert. Zuletzt hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (ECHR) eine Beschwerde McKinnons im August vergangenen Jahres abgewiesen. Danach hatte McKinnons Anwältin bei den britischen Behörden eine neuen Antrag gegen den Auslieferungsbeschluss eingereicht, nachdem bei ihrem Mandanten das Asperger-Syndrom diagnostiziert worden war. Für den 20. Januar ist dazu eine mündliche Anhörung angesetzt.

Gleichzeitig machen sich rund 80 britische Parlamentsabgeordnete dafür stark, dass McKinnon im Falle einer Verurteilung in den USA seine Strafe in Großbritannien absitzen kann. In einer Eingabe fordern sie die Regierung dazu auf, McKinnon nicht an die USA auszuliefern, wenn die Amerikaner seine Rückführung im Falle einer Verurteilung nicht garantieren.

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(vbr)