Anwender-Druck auf Lexware

In einer gemeinsamen Protestaktion haben rund 500 Kunden das Softwarehaus Lexware mit Forderungen nach fehlerbereinigten Programm-Updates konfrontiert.

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Von
  • Peter Schüler

Massenhaft erboste Anwender des Lexware-Programmpakets Financial Office haben sich im Nutzerforum organisiert, um den Programmhersteller wegen fehlerhafter, zum Teil datenzerstörender Updates zur Rede zu stellen. Nach zahlreichen, von Lexware offenbar unbeantworteten Hilferufen im Anwenderforum machte dort am vergangenen Freitag der Aufruf zu einer Protestaktion die Runde, der sich binnen vier Tagen nicht weniger als 485 registrierte Programmbenutzer angeschlossen haben. Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht ein konstruktiv gehaltenes Beschwerdeschreiben, das Lexware als erstes zu einem offenen Dialog mit den Anwendern auffordert. Als nächstes Ziel verlangen die Protestler eine Systematik zur einfachen Abgabe von Fehlermeldungen sowie eine öffentliche Bugliste mit terminierten Zusagen, bis wann der Hersteller gemeldete Fehler behoben haben will.

Am gestrigen Nachmittag fand daraufhin eine Telefonkonferenz zwischen vier Lexware-Vertretern, darunter Service-Geschäftsführer Andreas Steffen, und zwei Sprechern der Anwenderinitiative statt. Ein Protokoll des Gesprächs will Lexware am morgigen Mittwoch im Anwenderforum veröffentlichen. Gegenüber heise online erklärte Steffen, viele der geforderten Informationen seien zwar schon bisher über andere Kanäle verfügbar gewesen – außer auf Lexwares Support-Seite etwa auf der von erfahrenden Anwendern betriebenen Sonderhomepage –, er ziehe aus dem Gespräch aber den klaren Schluss, dass Lexware auch in den Anwenderforen wesentlich mehr Transparenz hinsichtlich Problemen und Lösungen bei Programm-Updates vermitteln müsse. Man denke über eine Möglichkeit zur öffentlichen Bug-Beschreibung und -Abhilfe nach, und auch darüber, wie man den Nutzern mehr Einfluss auf die Programmerstellung einräumen könne. Wie sich das ganz genau äußern könne, sei aber noch nicht ganz klar.

Immerhin scheint Steffens Gesprächsbereitschaft ("Ich bin dankbar für dieses Anwender-Feedback") die Gemüter der Protestler etwas beruhigt zu haben. Deren Resümee bringt den aktuellen Status auf den Punkt: "Was schlussendlich nachher auf dem Papier steht, hängt sicherlich auch noch von den Entscheidungsprozessen im Hause Lexware ab." Auswirkungen auf den realen Lexware-Service wird man freilich nicht auf dem Papier, sondern nur anhand der Forumsbeiträge der kommenden Wochen beurteilen können. (hps)