Blackberry-Gründer wollen Smartphone-Hersteller übernehmen

Sie hätten einen Plan für einen Blackberry-Neuanfang, meinten der ehemalige Co-Chef Michael Lazaridis und sein einstiger Kompagnon Douglas Fregin mit. Lazaridis wird allerdings für die heutige Blackberry-Misere verantwortlich gemacht.

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Von
  • Jürgen Kuri

Zwei Blackberry-Mitgründer versuchen, ein Übernahmeangebot für den angeschlagenen Smartphone-Hersteller auf die Beine zu stellen. Sie hätten einen Plan für einen Neuanfang, teilten der ehemalige Co-Chef Michael Lazaridis und sein einstiger Kompagnon Douglas Fregin mit. Lazaridis hält inzwischen einen Anteil von acht Prozent an Blackberry.

Ein eventuelles Gebot der beiden Gründer könnte mit einem bereits vereinbarten Übernahmedeal konkurrieren: Die kanadische Finanzfirma Fairfax Financial will Blackberry komplett übernehmen. Zuletzt hatten sich aber Zweifel verstärkt, ob die Finanzierung dieses Geschäfts gelingt: Fairfax hält bereits 10 Prozent der Anteile an Blackberry und will für die restlichen Anteile , 4,7 Milliarden Dollar zahlen.

Gleichzeitig gibt es offensichtlich immer mehr Interessenten, die Blackberry nicht komplett übernehmen, sondern sich die Filetstücke herausschneiden und den Rest abwickeln wollen. Interesse etwa am Patentportfolio von Blackberry wird etwa Google und Intel nachgesagt. Auch Cisco, Samsung und SAP sollen Interesse an Teilen von Blackberry geäußert haben. Alleine die Patente wären nach Ansicht von Experten zwischen 1,6 und 2 Milliarden US-Dollar wert.

Mit den neuen Interessenten für Blackberry hat es aber seine eigene Bewandtnis: Lazaridis etwa gilt ausgerechnet als einer der Verantwortlichen für die Blackberry-Misere. Während seiner Amtszeit hatte Blackberry unter anderem den Trend zu Touchscreen-Smartphones unterschätzt. Er war im Streit mit dem aktuellen Firmenchef Thorsten Heins aus dem Unternehmen ausgeschieden.

Blackberry hatte in diesem Jahr auf ein neues Betriebssystem gesetzt, um die Talfahrt zu stoppen. Die neuen Smartphones verkauften sich bisher jedoch schlecht und das kanadische Unternehmen kündigte nach einem hohen Verlust den Abbau von 40 Prozent der Arbeitsplätze an. (mit Material von dpa) / (jk)