Google will mit Nutzern werben

Der Internetkonzern will laut neuen Nutzungsbedingungen in "Anzeigen und anderen kommerziellen Kontexten" den Profilnamen, das Profilbild und Aktionen von Nutzern wiedergeben – wenn die es erlauben.

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Google will künftig Empfehlungen und Bewertungen erwachsener Nutzer für Werbung nutzen. Das geht aus neuen Nutzungsbedingungen hervor, die der Internetkonzern am Freitag angekündigt hat und die ab dem 11. November gelten sollen. Damit führt Google auch eine Einstellungsmöglichkeit für "soziale Empfehlungen" ein, mit der Nutzer der Verwendung ihres Bildes und ihres Namens in "kommerziellen Kontexten" zustimmen können.

Google will den neuen Bedingungen zufolge in "Anzeigen und anderen kommerziellen Kontexten" den Profilnamen, das Profilbild und Aktionen von Nutzern wiedergeben. Das Unternehmen nennt das "soziale Empfehlungen": Wer als angemeldeter Google-Nutzer etwa ein Produkt kommentiert oder dafür ein "+1" gibt, findet sein Konterfei dann möglicherweise in einer Anzeige für dieses Produkt wieder, die seine Kontakte zu sehen bekommen.

Google wählt hier den Weg des Opt-In: Der Nutzer muss der Verwendung seiner Daten für Werbezwecke aktiv zustimmen. Das hat aber keinen Einfluss auf die Verwendung dieser Daten innerhalb des Google-Kosmos. Das Unternehmen behält sich das Recht vor, Profilname und Bild in den eigenen Diensten zu nutzen – etwa bei der Google-Suche, bei Google Maps oder Google Play: "Zum Beispiel können Ihre Freunde sehen, dass Sie einem Album auf der Google Play-Seite der Band vier Sterne gegeben haben."

Ende August hatte Facebook neue Nutzungsbedingungen vorgestellt, in denen der Nutzer sich einverstanden erklärt, dass Facebook Namen, Profilbild und andere Daten "im Zusammenhang mit kommerziellen, gesponserten oder verwandten Inhalten" nutzt. Das soziale Netzwerk hatte betont, dass die neuen Bedingungen keine Erweiterung der bisherigen Regelungen bedeuten, sondern infolge der außergerichtlichen Beilegung einer Sammelklage gegen Werbung mit Nutzern klarer formuliert wurden. Dennoch liegen die neuen Bedingungen vorerst auf Eis, nachdem die US-Aufsichtsbehörde FTC eingeschaltet wurde und die neuen Regeln nun prüft. (vbr)