USA: Copyright-Warnsystem kostet jährlich 2 Millionen US-Dollar

Torrentfreak hat Hintergründe über die Finanzierung des mehrstufigen Warnhinweissystems für Urheberrechtsverletzungen im Internet aufgedeckt.

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Die US-amerikanische Unterhaltungsindustrie und die größten fünf Internet-Provider des Landes wenden jährlich 2 Millionen US-Dollar für das Copyright-Warnsystem ("Copyright Alert System", CAS) auf. Das errechnet Torrentfreak aus einer ihm vorliegenden Steuererklärung des Center for Copyright Information (CCI), das das CAS betreibt und das von AT&T, Cablevision, Comcast, Time Warner Cable und Verizon sowie von den Verbänden der Musik- und Filmindustrie RIAA und MPAA getragen wird.

Die Steuererklärung bezieht sich auf die ersten acht Monate seit Gründung des CCI bis zum 30. Juni 2012. Für diese Zeit weist das Center 1,37 Millionen US-Dollar an Mitgliedsbeiträgen aus. Daraus rechnet Torrentfreak die Gesamtsumme für das gesamte vergangene Jahr hoch. 43.750 US-Dollar gehen an die CCI-Direktorin Jill Lesser sowie dazu 193.750 US-Dollar an ihre Beratungsfirma JAL Consulting, geht weiter aus der Steuererklärung hervor.

Das mehrstufige Warnhinweissystem für Urheberrechtsverletzungen im Internet – auch "Six Strikes" genannt – ging im Februar dieses Jahres in Betrieb. Die teilnehmende fünf Netzbetreiber bekommen Hinweise auf mutmaßliche Urheberrechtsverletzer. Diese weisen dann ihrerseits in einem mehrstufigen Verfahren mit ansteigender Intensität die Internetnutzer auf die Rechtsverletzung hin. Die Netzbetreiber tragen die Hälfte der Kosten. Im August wurde bekannt, dass der Provider Comcast nach einer Alternative beziehungsweise Ergänzung zum CAS sucht, damit die Nutzer besser als bisher aufgeklärt werden. (anw)