Regierung: Euro Hawk ist Geschichte, doch Global Hawk ist anders

Mit dem neuen Sachstandsbericht des Verteidigungsministeriums wird das gescheiterte Trägersystem Eurohawk zu den Akten gelegt. Die Zukunft heißt: Global Hawk.

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Von
  • Detlef Borchers

Der Sachstandsbericht des Verteidigungsministeriums zum Eurohawk sieht die Entwicklung des SIGINT-Modules ISIS zu einem "qualifizierten Abschluss" gebracht. Jetzt müsse nur noch geprüft werden, in welches Flugsystem ISIS eingebaut werden kann, damit die Fähigkeitslücke schnell geschlossen werden kann. Schadensersatzansprüche gegen die Euro Hawk GmbH für das gescheiterte Trägersystem Euro Hawk werde es nicht geben, da nur das "Bemühen" vertraglich vereinbart war, einen solchen Flieger im deutschen Luftraum zu stellen. Ein echter Werk- und Auslieferungsvertrag sei aber nicht zustande gekommen. Als unmittelbare Konsequenz daraus werde das Verteidigungsministerium eine neue Behörde, das Luftfahrtamt der Bundeswehr (LufABw) gründen, als "eine zentrale Genehmigungs- und Aufsichtsorganisation" für die Integration von Drohnen im deutschen Luftraum.

Der heise online vorliegende Sachstandsbericht ist deutlich bemüht, den Euro Hawk von den Global Hawks desselben Herstellers (Northrop Grumman) zu differenzieren. Diese Global Hawks bilden das fliegerische Gerüst des NATO AGS-Projektes, bei dem Deutschland alleine mit 483 Millionen Euro einer der wichtigsten Finanziers unter den 12 NATO-Staaten ist, die das Projekt betreiben. Global Hawk "Block 40 unterscheidet sich technisch und auch hinsichtlich der Dokumentation signifikant vom Euro Hawk, der auf der älteren Version Block 20 basiert," heißt es in dem Bericht. Der Bericht schlussfolgert, dass man für die im italienischen Sigonella zu stationierenden NATO-Drohnen keine Probleme sieht: "Italien und die für die Beschaffung von AGS zuständige NATO-Agentur NAGSMA gehen vom Gelingen des Zulassungsprozesses aus." (axk)