SAP dementiert Verkaufsstopp für "Business by Design"

Trotz Entwicklungsschwierigkeiten bei ihrer Mittelstandssoftware Business by Design will die Firmensoftwareschmiede SAP das Produkt weiter vermarkten.

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Von
  • Peter Schüler

SAPs Web-basierende Unternehmensanwendung Business by Design hat seit Monaten einen schweren Stand am Markt, das Handelblatt berichtet in seiner Print-Ausgabe vom heutigen Donnerstag sogar mit Bezug auf Unternehmenskreise, "Vorstandschef Léo Apotheker habe einen Verkaufsstopp verhängt, das Produkt stünde wegen technischer Probleme vor dem Aus". Der Hersteller will davon freilich nichts wissen und erklärte, das sei völlig falsch. Vielmehr wolle man das Produkt kontinuierlich weiterentwickeln und weiterhin kontrolliert in Deutschland, den USA, in Frankreich, England, China und Indien am Markt einführen, äußerte eine Firmensprecherin gegenüber dpa.

Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings der bleibende Misserfolg des Produkts, bei dem mittelständische Unternehmen ihre Geschäftsdaten auf einem zentralen Webserver speichern und sich die anstehenden Berechnungen per abonnierten Web-Service ins Haus liefern lassen sollen. Ursprünglich hatte man in Walldorf mit 10,000 zahlenden Kunden bis zum Jahr 2010 kalkuliert, doch derzeit scheint es davon noch keine 100 zu geben. Zur Begründung sind Argumente zu hören, SAP sei mit seinen Diensten einfach zu teuer, und außerdem gebe es speziell bei Mittelständlern anhaltende Ängste, ihre wertvollen Geschäftsdaten einem Software-Dienstleister außerhalb ihrer Kontrolle anzuvertrauen.

Die Entwicklung von Business by Design hat laut allgemein kursierenden Informationen annähernd eine halbe Milliarde Euro verschlungen - kein Wunder, dass das Rezessions-betroffene SAP diese Investition nicht einfach abschreiben mag. Allerdings ist durchaus denkbar, dass Business by Design auch mit anderen Geschäftsmodellen in den Handel kommt, etwa fertig installiert auf Anwender-eigenen Firmenservern, die von SAP ferngewartet werden. (hps)