Mobilfunk in Deutschland am teuersten
Der weltweite Handy-Boom hält an. Schon in zwei Jahren könnte es mehr Handy- als Festnetzanschlüsse geben.
Der weltweite Handy-Boom hält an. Schon in zwei Jahren könnte es mehr Handy- als Festnetzanschlüsse geben, schreibt die Weltorganisation für Telekommunikation (ITU) in ihrem Jahresbericht, der am heutigen Samstag zur Eröffnung der weltgrößten Telekommunikationsmesse Telecom 99 in Genf veröffentlicht wurde.
In Deutschland ist das Telefonieren mit dem Handy mit Abstand am teuersten. Die monatlichen Gebühren und je 50 Telefonminuten zum Hoch- und Niedrigtarif kosten in Deutschland im Schnitt 62 Dollar, in Kanada 24 Dollar, in den USA 25 Dollar, in Frankreich 34 Dollar und in Schweden 43 Dollar. Die ITU untersuchte für diese Studie 28 Märkte. Im Normaltarif kostet die Minute in Deutschland im Schnitt 0,73 Dollar, in den Niederlanden dagegen nur 0,13 Dollar.
"Die Nachfrage nach Mobildiensten ist in den meisten OECD-Ländern so groß, dass die Anbieter die Preise nicht senken mussten, um neue Kunden zu finden", schreibt die ITU. Weltweit fallen die Preise für Mobiltelefonie im Schnitt um vier Prozent im Jahr.
Jeden Tag werden 250 000 neue Mobil-Teilnehmer angeschlossen. Die Gesamtzahl liegt weltweit bei 400 Millionen. Am Festnetz sind 840 Millionen Menschen angeschlossen. Während sich aber die Zahl der Handy-Nutzer weltweit alle 20 Monate verdoppelt, stagniert die Zahl der Festnetzanschlüsse in den meisten Industrieländern. Nach Angaben der ITU gab es Ende vergangenen Jahres 14 Millionen Handy-Nutzer in Deutschland. Im nächsten Jahr sollen es 15 Millionen sein.
In Finnland, Italien, Kambodscha und Korea gibt es nach Angaben der ITU inzwischen mehr Mobil- als FestanschlĂĽsse. In Finnland haben 57 von 100 Einwohnern ein Handy, in Deutschland 17.
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