PayPal-Zwang bei eBay Australien

Als erste Niederlassung des Online-Marktplatzes führt eBay Australien für Verkäufer die Verpflichtung ein, seinen kostenpflichtigen Bezahldienst PayPal zu nutzen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Kossel

Australien ist das erste Land, in dem eBay seinen Mitgliedern die Nutzung seines eigenen Bezahldiensts PayPal zwingend vorschreibt. Ab 21. Mai 2008 muss dort jeder Verkäufer die Möglichkeit einräumen, seine Ware über PayPal zu bezahlen. Ab 17. Juni 2008 erlaubt eBay Australien als Bezahloptionen ausschließlich PayPal, Barzahlung bei Abholung sowie Visa/MasterCard mit der Abwicklung über PayPal. Der Bezahldienst berechnet dem Verkäufer dann 1,1 bis 2,4 Prozent der gezahlten Summe als Abwicklungsgebühr. Ausgenommen vom PayPal-Zwang sind zehn Produktkategorien, in denen beispielsweise Fahrzeuge oder Immobilien angeboten werden.

eBay begründet die neue Regelung damit, PayPal erhöhe die Sicherheit beim Online-Handel. Der PayPal-Käuferschutz wird in diesem Zusammenhang von etwa 1770 auf rund 11.800 Euro erhöht. Alastair MacGibbon von eBay Australien räumte ein, dass einige Kunden sich über den Schritt aufregen, das sei aber die Minderheit. Wer mit PayPal bezahlt, habe ein vier Mal geringeres Risiko, dass es zu einer Auseinandersetzung um die Bestellung kommt, als bei Bankeinzahlungen. Das gehe aus Daten hervor, die seinem Unternehmen vorliegen, sagte MacGibbon.

Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Niederlassungen dem Beispiel von eBay Australien folgen. eBay Deutschland erklärte dazu allerdings gegenüber heise online: "Es handelt sich hierbei um eine Initiative des australischen eBay-Marktplatzes. Es gibt derzeit weder für den deutschen noch für andere eBay-Marktplätze konkrete Pläne, das australische Modell zu übernehmen." eBay Deutschland hatte bislang nur in Einzelfällen darauf bestanden, dass Verkäufer PayPal-Zahlungen akzeptieren müssen. (ad)