Schulterschluss im Kampf gegen die Kinderpornografie

Man müsse Kinderpornografie aus dem Netz bekommen und nicht nur in Deutschland ausblenden, meinte der Leiter von jugendschutz.net zu einer Vereinbarung zwischen BKA, FSM, eco, BPjM und der Jugendschutzeinrichtung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 324 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Das Bundeskriminalamt (BKA), die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM), der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco), die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) und jugendschutz.net wollten künftig im Kampf gegen die Kinderpornografie enger zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Rande der BKA-Herbsttagung unterzeichnet. Die bisher schon bestehende bewährte Zusammenarbeit soll durch einen engen Schulterschluss aller Beteiligten verbessert werden, hieß es auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

"Kinderpornografie ist weltweit geächtet und es gibt bereits sehr weit gediehene internationale Vereinbarungen. Man muss die Inhalte aus dem Netz bekommen und nicht nur in Deutschland ausblenden", erklärte Friedeman Schindler von jugendschutz.net das Abkommen. "Es geht auch darum, vorbeugend zu arbeiten und darauf hinzuwirken, dass etwa die Betreiber von Chat-Rooms ein hohes Schutzniveau realisieren, damit nicht der Chat zur Anbahnung von Kontakten der Szene genutzt werden kann." Elke Monssen-Engberding von der BPjM wies darauf hin, dass es Vereinbarungen mit Suchmaschinenanbietern gibt, Webseiten, die sich in einem Sperr-Pool befinden, nicht mehr in Deutschland anzuzeigen. BKA-Chef Jörg Ziercke meldete Gesprächsbedarf mit dem Verband der Internetwirtschaft an, weil dieser schneller Seiten sperren und Inhalte löschen müsste. Alle Beteiligten waren sich darin einig, dass ein enger nationaler Schulterschluss nur ein Anfang sein kann und die jeweiligen internationalen Kontakte zur Bekämpfung der Kinderpornografie ausgebaut werden müssen. (Detlef Borchers) / (jk)