"Tauschbörsen nicht für Verluste verantwortlich"

Ein US-Richter erklärt in einem 16-seitigen Papier, warum die Tauschbörsen nicht für die Verluste der Musik- und Videoindustrie verantwortlich sein können.

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Von
  • Peter Nonhoff-Arps

Lange Zeit behaupteten die amerikanischen Verbände der Musik- und Filmindustrie RIAA (Recording Industry Association of America) und MPAA (Motion Picture Association of America), dass die Verluste der Musik- und Filmindustrie durch Musik- und Videotauschbörsen verursacht würden.

Deswegen sollten die Benutzer von Tauschbörsen wie Kriminelle behandelt werden, die sich des Diebstahls und der Urheberrechtsverletzung schuldig machen. Rückenwind bekam diese Argumentation in dem Augenblick, als der Ex-Administrator von Elite Torrents, Daniel Dove, wegen Konspiration und schwerer Urheberrechtsverletzung von einer Jury zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt wurde.

In einem 16-seitigen Papier unterstreicht nun der Bezirksrichter James P. Jones aus dem westlichen Virginia, dass die Argumentationsweise von RIAA und MPAA nicht haltbar sei. Es sei ein Grundprinzip der Betriebswirtschaft, dass die Nachfrage sinke, wenn der Preis steige. Menschen, die Musik und Videos ohne Bezahlung aus dem Internet saugten, würden dieselben Produkte nicht unbedingt auch käuflich erwerben, weil sie ihnen einfach zu teuer seien. Er glaube nicht, dass jemand sieben oder gar 19 Dollar für etwas bezahlen würde, das er umsonst bekommen könne. (pen)