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Brettspiele mit digitaler Unterstützung

Mit Hilfe von RFID-Chips assistiert das Spielsystem Yvio den Brettspielern. Durch Antennen im Spielbrett ermittelt die damit verbundene kleine Konsole, welche der Spielfiguren sich gerade an welcher Stelle befindet.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Nowarra

Yvio hält die Spieler bei der Stange und sorgt dafür, dass jeder weiß, was als nächstes zu tun ist.

(Bild: Nico Nowarra)

Wer bei Gesellschaftsspiele-Abenden gern auch mal Neulinge mit hinzunimmt, ohne dass jedesmal lange Spielanleitungen zu wälzen sind, wird möglicherweise die digitalisierte Stimme von Yvio schätzen, die jedem Spielteilnehmer sagt, was als nächstes zu tun ist. Das kleine runde Gerät, das das Herzstück des Yvio-Systems bildet, überprüft die Einhaltung aller Spielregeln, zählt die Punkte und stellt bei Quizspielen die Fragen. Allerdings funktioniert das nur mit Spielbrettern, die speziell für das System entwickelt wurden.

Alle notwendigen Informationen liest das Gerät aus SD-Karten, die den Spielen beiliegen. Diese enthalten auch alle Sounddateien, die während einer Partie abgespielt werden sollen. Die Positionen der Spielfiguren auf dem Feld ermittelt es mit Hilfe von RFID-Technik. Jeder Spielstein enthält einen Chip, der es erlaubt, ihn zu identifizieren, und im Spielbrett sind feine Antennen eingebaut. Zu jedem Spielbrett gehört eine Schablone für das Gerät, die dessen Tasten spielspezifische Funktionen zuordnet. Zahlreiche LEDs geben je nach Spiel passende Signale; eine zentrale LED-Matrix erlaubt die Darstellung von Symbolen und Laufschriften.

Zum Verkaufsstart soll es vier verschiedene Spiele für das Yvio-System geben: Am stärksten auf erwachsene Spieler zugeschnitten sind die zwei Denkspiele Octago und Thinx. Das eher sehr schematische Ratespiel "Elefant, Tiger & Co" entstammt einer Zusammenarbeit mit dem Leipziger Zoo. Außerdem gibt es noch das Handels- und Strategiespiel "Freibeuter der Karibik". Später wollen die Yvio-Macher regelmäßig weitere Titel herausbringen.

Das Gerät soll 70, ein Spiel zwischen 30 und 45 Euro kosten. Als Startpaket wollen die Hersteller für 80 Euro ein Bundle aus dem Gerät und einem Spiel anbieten.

Eine weitere interessante Anwendung für das Spielsystem sind interaktive Hörspiele – ähnlich konzipiert wie die besonders in den 1980-er Jahren beliebten Rollenspielbücher, bei denen man abhängig von den Entscheidungen in den Spielsituationen an unterschiedlichen Stellen weiterlesen musste. Die akustische, digital unterstützte Version wird es mit Yvio geben: Der Spieler lässt sich eine Geschichte vorlesen und beeinflusst durch seine Entscheidungen per Knopfdruck, wie diese weitergeht. Ein erstes Hörspiel dieser Art ist bereits geplant und soll, wenn es fertig ist, kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt werden. Yvio-Besitzer müssen es dann nur noch auf eine SD-Karte kopieren und diese in den Kartenleser des Geräts stecken. (Nico Nowarra) / (psz)