Google will Angebote mit Online-Festplatte weiter ausbauen [Update]
Der Suchmaschinenprimus plant laut dem Wall Street Journal einen Online-Speicherdienst für die Daten von Anwendern unabhängig von Googles Webanwendungen; ein Basisangebot soll kostenlos sein.
Google lässt nicht locker und setzt Microsoft weiter mit immer neuen Online-Angeboten unter Druck. Was in Microsofts Live-Internetdienst vor kurzem aufgenommen wurde, soll nun auch von Google angeboten werden: Online-Festplatten, die im Internet Speicherplatz für die Daten von Anwendern offerieren. Der neue Dienst soll unabhängig von bisherigen Online-Speicherplatzangeboten arbeiten, die etwa im Rahmen von Googles Webanwendungen, von Google Mail oder vom Bilderdienst Picasa verfügbar sind, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Kreise. Gleichzeitig könnte der neue Online-Speicherdienst aber auch eine Vereinheitlichung der bisherigen Speicherangebote von Google im Internet sein.
Bestätigen wollte eine Google-Specherin die Pläne offiziell nicht, meinte aber, Speicherplatz sei eine wichtige Komponente, um Webanwendungen nahtlos in die alltäglichen Abläufe bei Firmen- und Privatanwendern zu integrieren. Laut der US-Zeitung soll ein Basisangebot des Google-Speicherdienstes (derzeit intern als "MyStuff" geführt) kostenlos sein, während man weitere Kapazität für derzeit noch unbekannte Gebühren zukaufen kann. Bereits Mitte des Jahres hatte Google einen einheitlichen Speicherdienst für Google Mail und Picasa angekündigt; dabei kann man für 20 US-Dollar pro Jahr zusätzliche 10 GByte Speicherplatz buchen, der aber bislang lediglich für die Google-Dienste vorgesehen ist. Die Staffelung der Speicherplatz-Abos für diesen Dienst geht bis 400 GByte, für die 500 US-Dollar fällig werden.
Neben Microsoft, Internet-Firmen wie Yahoo und AOL oder auch Computerfirmen wie Apple (für seinen Dienst .Mac) offerieren diverse kleinere Internet-Anbieter Online-Speicherplatz, teilweise abhängig von eigenen Anwendungen, teilweise zur freien Nutzung für beliebige Anwendungen oder Dateitransfers. Bislang sind sie unter Anwendern aber nicht wirklich populär geworden, fürchten viele Nutzer doch gerade bei kleineren Anbietern um die Sicherheit ihrer Daten und den Schutz vor fremdem Zugriff. Das könnte sich mit dem Einstieg der Großen der IT-Branche entscheidend ändern – wenn die Firmen es schaffen, bei den Anwendern Vertrauen in den Schutz der Privatsphäre und der Datenvertraulichkeit auch bei Online-Festplatten zu schaffen. (jk)