Umsetzung von WWW-Adresszonen mit nicht-lateinischen Schriften nimmt Gestalt an

Vorschläge zum IDNA-Standard (Internationalizing Domain Names in Applications) betreffen die Lesbarkeit von rechts nach links, die Unicode-Umsetzung und einen Katalog erlaubter Zeichen für Domain-Namen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

In den jüngsten Vorschlägen zur Überarbeitung des IDNA-Standards (Internationalizing Domain Names in Applications) – RFC 3490 – sieht die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) entscheidende Schritte auf dem Weg zur Vergabe von Domains in nicht-lateinischen Schriften (Internationalized Domain Names – IDN).

Die Überarbeitungsvorschläge einer Expertengruppe ("Design-Team") für IDNA basieren auf RFC 4690 und umfassen erstens die Abkehr vom bisher praktizierten Ausschluss bestimmter Buchstaben und den Wechsel zu einem Katalog zugelassener Zeichen – gestaffelt nach Kategorien wie always, maybe oder never.

Zweitens werden einheitliche Regeln für die Unicode-Umsetzung zahlreicher Schriften festgelegt. Damit sollen sich aus Nicht-ASCII-Zeichen zusammengesetzte Domains stets auch in ASCII-Strings aus dem heute zugelassen Zeichensatz umsetzen lassen. Damit will das Design-Team die Rückwärtskompatibiliät mit bestehenden Protokollen wie DNS sicherstellen, damit die bestehende Internet-Infrastruktur IDNs verarbeiten kann.

AuĂźerdem haben die Experten Fehler bei der Umwandlung bei von rechts nach links zu lesenden Schriften ausgebĂĽgelt und Regeln fĂĽr die Handhabung von Codepoints formuliert.

Die ICANN erwartet einen neuen Standard das 2003 eingeführte IDNA innerhalb der kommenden zwei Monate. Erschien der Weg zur Einführung von IDNs anfänglich noch als Ochsentour, gewinnt das internationalisierte Namensverzeichnis dank in diesem Jahr gestarteter Tests zunehmend an Gestalt. (ssu)