Lotusphere: Domino 8.5, LotusLive.com, Alloy und BlackBerry

Die Lotusphere 09 startet mit einer Vielzahl kleiner Ankündigungen. IBM lässt die Katze noch nicht ganz aus dem Sack, sondern will in den nächsten Tag peu à peu mit Neuigkeiten aufwarten.

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Für Bob Picciano, General Manager von Lotus, ist es eine Premiere. Für viele der Teilnehmer eher nicht. Auch die Lotusphere 09 kann gegenüber dem Vorjahr wachsen: Zwei Prozent mehr Kunden als im Vorjahr sollen den Weg nach Orlando gefunden haben, eine beachtliche Zahl angesichts der wirtschaftlichen Situation und damit einhergehenden Einschränkungen der Reisetätigkeit. Dabei gibt es keine großen neuen Ankündigungen oder Visionen. Lotus will dieses Jahr das liefern, was letztes Jahr versprochen wurde.

Die wichtigste Neuerung für bestehende Kunden hat IBM schon zur Macworld [ticker:121105 vor zwei Wochen] geliefert. Mit Domino 8.5 verspricht IBM deutliche Einsparungen: 30 Prozent weniger Server, 40-60 Prozent weniger Speicherplatzbedarf für E-Mails, 50 Prozent geringe I/O-Last zum Festplattenspeicher.

Wie vergangene Woche durch die Akquisition der Outblaze-Software erkennbar wurde, will IBM massiv ins SaaS-Geschäft (Software as a Service) einsteigen. Outblaze trägt dazu mehr als E-Mail bei. Für IBM ist vor allem die Administrationskomponente interessant, die es den Unternehmen ermöglicht, Partner in den Vertriebskanal einzubinden. IBM wird die Dienstleistung in eigenen Rechenzentren erbringen, aber mehrstufig vertreiben können.

Als Anlaufpunkt für diese Aktivitäten dient die neue Website LotusLive.com. Sie ist hervorgegangen aus dem Projekt "Bluehouse", das einen Kern kollaborativer Anwendungen anbietet. Im Laufe des Jahres will IBM ein ganzes Portfolio von E-Mail, Notes, über Sametime bis zu Webmeetings unter diesem Schirm anbieten.

Letztes Jahr als Projekt "Atlantic" gestartet, liefern IBM und SAP im ersten Quartal eine Software mit dem Namen Alloy (Legierung), die den Zugriff auf SAP-Systeme direkt aus Lotus Notes heraus ermöglicht. Mit Microsoft hat SAP eine ähnliche Kooperation unter dem Namen Duet. Anders als Duet kann Alloy aber an Unternehmensanforderungen und Workflows unter Verwendung der Standardwerkzeuge von Lotus und SAP angepasst werden.

Um die Zusammenarbeit mit Research in Motion (RIM) zu demonstrieren, war der Co-CEO Jim Balsillie angereist. RIM hat große Pläne: Im Laufe des Jahres sollen ein neuer Sametime-Client und ein vollständiger Client für die IBM-Social-Software Connections erscheinen. Die BlackBerry-Entwicklungsumgebung wird sich in Domino-Designer integrieren und eine Entwicklung von BlackBerry-Webanwendungen mit Xpages ermöglichen. Außerdem sollen BlackBerrys zukünftig Dateien im Open-Document-Format anzeigen können, zunächst Text, später auch Tabellen und Präsentationen. RIM demonstriert alle diese Neuigkeiten während der Lotusphere. (vowe)