Graz verbannt Handy-Lärm aus öffentlichen Verkehrsmitteln

In Graz tritt am morgigen Donnerstag ein "prinzipielles Telefonierverbot" in öffentlichen Verkehrsmitteln in Kraft. Strafen soll es nicht geben, in besonderen Fällen können unbelehrbare Fahrgäste aber aus Bussen und Bahnen verwiesen werden.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

In der österreichischen Stadt Graz tritt am morgigen Donnerstag ein "prinzipielles Telefonierverbot" in Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs in Kraft. Alle Busse und Straßenbahnen der Grazer Verkehrsbetriebe (GVB) wurden dazu mit sogenannten "Lautlos"-Aufklebern versehen. Die Hinweise sollen Fahrgäste daran erinnern, dass das Telefonieren mit dem Handy in öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt Graz nicht erwünscht ist. In den neuen Beförderungsrichtlinien wurde zudem verankert, dass Passagiere den Klingelton ihres Handys ausschalten, bevor sie die Fahrzeuge betreten. Sonstige Mobiltelefonfunktionen (SMS, Internet, Kalender oder Spiele) sollen nur im Lautlos-Modus genutzt werden.

Strafen soll es nicht geben, in besonderen Fällen könnten unbelehrbare Passagiere aber "aus Bus und Bim verwiesen werden", heißt es bei den Verkehrsbetrieben. Fahrscheinkontrolleure und Fahrer der GVB-Verkehrsmittel sind angehalten, auf die Einhaltung des Handy-Gebots zu achten. Beschwerden von Fahrgästen soll der Fahrer gegebenenfalls verfolgen. Der Bürgermeister von Graz, Siegfried Nagl (ÖVP), wollte zuvor sogar ein "richtiges" Handy-Verbot in Bussen und Bahnen durchsetzen, einigte sich mit den Verkehrsbetrieben und Fahrgast-Vertretern dann aber auf eine "freiwillige" Nutzungseinschränkung. Die GVB befürchten aber dennoch, dass zahlreiche Kunden künftig auf die Nutzung von Bussen und Bahnen verzichten könnten, weil sie dort de facto nicht mehr telefonieren dürfen. (pmz)