Marktforscher: Googles Anzeigengeschäft wächst langsamer

Zahlen zweier Marktforscher nähren Befürchtungen der Wall Street, Googles Geschäftsmodell könne unter der allgemeinen Wirtschaftslage leiden. Besondere Aufmerksamkeit gilt daher den Quartalszahlen, die das Unternehmen am morgigen Donnerstag vorlegt.

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Die Ergebnisse zweier Marktforscher aus den USA nähren Befürchtungen, dass Googles Gelddruckmaschine zunehmend langsamer laufen könnte. Nachdem die Marktforscher von ComScore dem Suchmaschinenriesen schon in den vergangenen Monaten ein langsameres Wachstum bei bezahlten Klicks auf Anzeigen attestiert hatten, setzte sich diese Entwicklung der jüngsten Erhebung zufolge auch im März fort. Das Anzeigensystem ist der zentrale Umsatzbringer des Unternehmens.

Den Zahlen von ComScore zufolge stieg die Zahl der bezahlten Klicks im März um 2,7 Prozent im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres. Nach einem Nullwachstum im Januar war das Wachstum im Februar noch mit 3 Prozent angegeben worden. Auf das erste Quartal bezogen verzeichnete Google einen Klick-Zuwachs von 1,8 Prozent im Vergleich mit den ersten drei Monaten des Vorjahres. In den beiden vorangegangenen Quartalen hatte dieser Wert bei 48 Prozent (Q3) und 25 Prozent (Q4) gelegen.

Dazu kam am gestrigen Dienstag die Meldung von SearchIgnite, nach der Google leichte Marktanteile an die Konkurrenz abgeben musste. So seien die Zahlungen von Werbekunden an Yahoo um 57 Prozent gestiegen, während sie bei Google nur etwa halb so stark zulegten. Unter dem Strich habe Yahoo seinen Marktanteil auf 24,2 Prozent ausbauen können. Google habe dagegen leichte Verluste erlitten, liegt aber immer noch bei 70,4 Prozent.

Analysten zeigen sich angesichts dieser Meldungen besorgt, die US-Finanzkrise könne sich auch auf den Online-Giganten Google auswirken. Allerdings wird die Aussagekraft der Studien auch skeptisch beurteilt. Die Wall-Street-Experten werden die Quartalszahlen von Google, die das Unternehmen am morgigen Donnerstag nach Börsenschluss vorlegt, dennoch genau auf Indizien abklopfen, ob diese Sorge berechtigt ist. Yahoo legt seine Zahlen am kommenden Dienstag vor. (vbr)