Samsung stellt RFID-Empfänger für Mobilgeräte vor

Per Handy oder Smartphone soll der Nutzer mithilfe von Samsungs RFID-Chip mehr Informationen über Produkte erhalten können.

vorlesen Druckansicht 46 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Julian Doß

Der Elektronik-Riese Samsung hat einen RFID-Empfänger (Radio Frequency Identification) für Handys oder Smartphones entwickelt, mit dem sich Auskünfte zu RFID-markierter Ware auf dem Handy anzeigen lassen sollen. Auf Basis der bereits verfügbaren RFID-Technik stellt sich Samsung vor, dass der Nutzer beispielsweise Informationen über Kleidungsstücke in Schaufenstern, von Plakaten zu Kinofilmen und von Ausstellungsstücken in Museen beziehen kann, sofern diese Objekte mit RFID-Transpondern ausgestattet sind.

Der Single-Chip-Transceiver mit einer Abmessung von 6,5 mm × 6,5 mm kommuniziert mit RFID-Tags im UHF-Band bei 900 MHz. In dem Tag-Reader steckt neben der HF-Elektronik ein Prozessor, Speicher und ein Sender, um passive Transponder zugleich mit der Ansprache mit Energie für deren Antwort zu versorgen. Laut Samsung hat der Chip eine Leistungsaufnahme von 850 mW. Vor der Implementierung des RFID-Empfängers in kommenden Handys oder Smartphones sollen nachrüstbare Adapter für bereits verfügbare Mobilgeräte die Nutzung des Service ermöglichen. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmen RoA Group soll die Nachfrage von mobilen RFID-Chips von 26,9 Milliarden US-Dollar (2007) auf 701 Milliarden US-Dollar (2010) ansteigen. Samsung gibt jedoch den Einführungszeitpunkt und Details zu möglichen Kosten nicht an.

Samsung experimentierte bereits Anfang des Jahres in einem Feldversuch an einer österreichischen Fachhochschule mit Near Field Communication (NFC) auf der Basis von RFID. Auch im Einzelhandel hat die RFID-Technik schon längst Einzug gefunden. In einem der jüngsten Beispiele werden Jeans in einer Karstadt-Filiale in Düsseldorf seit dem September 2007 mit RFID-Tags versehen. Innerhalb eines Jahres will Karstadt die Technik aufgrund logistischer Verbesserungen und geringerer Kosten in allen Filialen einsetzen. Um anderen Herstellern die Entwicklung und Vermarktung von Produkten zur UHF-RFID-Technik zu erleichtern, haben einige Gerätehersteller nun gemeinsam ein Lizenzprogramm verabschiedet. (jdo)