Pearson und AOL auf Online-Bildungstrip

Der britische Medienkonzern Pearson will zusammen mit AOL ein Online-Bildungsangebot aufbauen.

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Der britische Medienkonzern Pearson will zusammen mit AOL ein Online-Bildungsangebot aufbauen. Zusätzlich hat Pearson mit den beiden US-amerikanischen Lerninstituten SCORE! Learning und Copernicus Education Gateway Kooperationsverträge geschlossen. Blackboard, eine Firma, die schon über 1.800 Colleges und Universitäten in den USA mit Software-Umgebungen für die Online-Lehre ausgestattet hat, soll für die nötige Infrastruktur sorgen. Abkommen mit weiteren Firmen sind geplant.

Von AOL Deutschland waren bis dato noch keine Informationen über Details der Kooperation zu erhalten. Pearson-Sprecher erklärten aber gegenüber c't, dass sich die Lerninhalte zunächst am US-amerikanischen Schulsystem orientieren sollen. Später sei es auch denkbar, spezielle Angebote für Europa zu etablieren.

Die virtuelle Schule soll zumindest in den USA noch im Sommer dieses Jahres online gehen und den Unterricht sämtlicher Bildungseinrichtungen von der Grundschule über Universitäten bis hin zur Erwachsenenbildung ergänzen. Die unterschiedlichen Portale seien speziell auf die Anforderungen sämtlicher am Lern- und Lehrprozess beteiligten Nutzer zugeschnitten, heißt es bei Pearson. Beispielsweise soll das Grundschullehrer-Portal Materialien für Unterrichtsplanung und Fortbildung bereitstellen. Eltern sei Einblick in den Lernprozess ihrer Kinder möglich. Die Plattform für Erwachsenenbildung werde neben reinem Wissen auch Informationen rund um persönliche und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten vermitteln.

Pearsons Finanzchef John Makinson kündigte an, dass der Medienkonzern über 300 Millionen Mark in seine Internetaktivitäten investieren wolle. Er rechne damit, dass das neue Netzwerk und andere Online-Geschäfte in diesem Jahr Umsätze von etwa 65 Millionen Mark erreichen werde – bei einem Verlust von etwa 260 Millionen Mark.

Pearson ist in Deutschland vor allem bekannt durch Publikationen seiner Verlage Markt & Technik, Addison Wesley und Prentice Hall, aber auch durch die Financial Times. Die Financial Times Deutschland ist ein Joint-Venture von Pearson und Gruner + Jahr. Auch Penguin Books dürfte hier zu Lande vielen ein Begriff sein. Nach eigenen Angaben stieg im Jahr 1999 der Gewinn der Londoner Verlagsgruppe vor Steuern von umgerechnet 1,127 Milliarden auf 1,294 Milliarden Mark. Der Umsatz stieg um 39 Prozent auf 10,729 Milliarden Mark. Besonders erfolgreich war die Gruppe Penguin Books, deren Gewinn um 23 Prozent wuchs. Pearson Education konnte seine Position auf dem US-Markt für Schulbücher, höhere Bildung sowie im Business-Sektor ausbauen. Mit 5,474 Milliarden Mark erbrachte dieser Geschäftsbereich etwa die Hälfte aller Umsätze des Gesamtkonzerns im Jahr 1999. (atr)