200 Millionen Europäer nutzen das Internet überhaupt nicht

Zwar ist die Zahl der Internetnutzer in Europa nach Angaben der EU-Kommission im vergangenen Jahr um rund 40 Millionen gestiegen, in Ländern wie Rumänien, Bulgarien oder Griechenland stellen Internet-Muffel aber weiterhin die Mehrheit.

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Von
  • dpa

Mehr als die Hälfte der knapp 500 Millionen EU-Bürger nutzt das Internet. Aber zwischen den 27 Staaten der Europäischen Union gibt es erhebliche Unterschiede in der Verfügbarkeit und der Nutzung schneller Internetangebote. Einem Bericht der EU-Kommission vom Freitag zufolge wuchs die Zahl der regelmäßigen Internetnutzer im vergangenen Jahr um 40 Millionen auf nunmehr 250 Millionen. 100 Millionen Anschlüsse sind schnelle Breitbandzugänge.

In Deutschland gelten 64 Prozent als regelmäßige Internetnutzer. Das ist zwar mehr als der EU-Durchschnitt von 51 Prozent, jedoch deutlich weniger als in einigen anderen Ländern. Beim Anteil der Internet-Nutzer rangiert Deutschland hinter den Niederlanden (81 Prozent), Dänemark (76 Prozent), Schweden, Finnland, Luxemburg (je 75 Prozent) und Großbritannien (65 Prozent) erst auf Platz sieben.

40 Prozent der Europäer nutzen das Internet überhaupt nicht. Besonders hoch war der Anteil der Nicht-Nutzer in Rumänien (69 Prozent), Bulgarien (65 Prozent) und Griechenland (62 Prozent). In diesen Ländern war auch die Verfügbarkeit von öffentlichen Diensten für Unternehmen per Internet gering, während in Österreich, Tschechien, Malta und Portugal 100 Prozent dieser Dienstleistungen online verfügbar waren.

Mehr als 96 Prozent der europäischen Schulen haben der Mitteilung der Kommission zufolge einen Internet-Anschluss – vor sechs Jahren gab es fast keine. Zwei Drittel der Schulen haben sogar einen Breitbandzugang. Deutschland liegt im EU-Vergleich von Breitbandanschlüssen in Schulen an siebtletzter Stelle und mit knapp mehr als 60 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Nur Tschechien, die Slowakei, Litauen, Zypern, Polen und Griechenland schneiden noch schlechter ab.

Beim Handel im Internet liegt Deutschland im Spitzenfeld: 60 Prozent der Unternehmen bestellen per Internet. Damit liegt Deutschland an zweiter Stelle in der EU. 25 Prozent der Unternehmen verkaufen per Internet, während der EU-Durchschnitt nur bei 14 Prozent liegt. 66 Prozent der praktischen Ärzte nutzen in Deutschland mittlerweile elektronische Netze für die Übertragung von Patientendaten, während es EU-weit nur 48 Prozent sind. (dpa) / (pmz)