Seagate beginnt mit der Bereitstellung neuer Firmware-Updates

Für einige fehlerhafte Modelle der Baureihe Barracuda 7200.11 hat Seagate nun neue Firmware-Updates im Internet bereitgestellt.

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Von
  • Boi Feddern

Seagate startet einen erneuten Anlauf, den Firmware-Fehler bei Festplatten bestimmter Baureihen auszubügeln, und stellt neue Firmware-Updates zum Download bereit. Damit korrigiert der Hersteller seinen übereilten Schnellschuss von Montag, als er Firmware-Updates anbot, die nicht bei allen Laufwerken funktionierten.

So ist inzwischen zumindest wieder für Festplatten mit 500 GByte (ST3500320AS und ST3500620AS), 750 GByte (ST3750330AS und ST3750630AS) und 1 TByte (ST31000340AS) der Reihe Barracuda 7200.11 eine neue Firmware erhältlich. Besitzer der 640-GByte-Modelle (ST3640330AS und ST3640530AS) erhalten Updates dagegen nur auf E-Mail-Anfrage beim Support (discsupport@seagate.com).

Sämtliche genannten Modelle sollen dann fehlerhaft sein, wenn sie mit den Firmwares SD15, SD16, SD17, SD18 oder SD19 arbeiten. Anders als Seagate vor einigen Tagen noch gemeldet hatte, brauchen Laufwerke mit der Firmware AD14 offenbar nun doch kein Update. Hilfe zum Auslesen des gegenwärtigen Firmware-Stands einer Festplatte liefert ein Artikel aus der Seagate Knowledge Base.

Für alle weiteren Festplatten der Reihe Barracuda 7200.11 – darunter auch das Spitzenmodell mit 1,5 TByte – gibt es nach wie vor noch keine Updates. Anwender deren Platten nicht mit einer "CC- oder LC-Firmware" arbeiten, sollten daher in den nächsten Tagen immer mal wieder nach Aktualisierungen Ausschau halten.

Gleiches gilt für Besitzer von Festplatten der Reihe DiamondMax 22. Sie benötigen ein Update, sofern sie mit einer Firmware MX15 oder neuer arbeiten. Barracuda-ES.2-Festplatten müssen dagegen nur aktualisiert werden, wenn sie einen Firmware-Stand vor SN06 aufweisen. Updates für die ES.2-Modelle bekommt man nur auf Anfrage beim Support.

Wie berichtet können die genannten Seagate-Festplatten unter bestimmten Umständen aufgrund eines Firmware-Fehlers beim Einschalten des Rechners abrupt ausfallen. Die Platten laufen zwar korrekt an, lassen sich aber nicht mehr ansprechen. Der Fehler hängt laut Seagate mit dem Firmware-internen Event Log zusammen, das die Platte in einem Ringpuffer speichert. Steht der Pointer für den aktuellen Eintrag beim Ausschalten der Festplatte genau am Ende des Puffers, so inkrementiert ihn die Firmware über die Puffergrenze hinaus. Ein Notfallmechanismus bemerkt dann den Fehler und nimmt die Platte sicherheitshalber außer Betrieb.

Ein falsch konfiguriertes oder fehlerhaftes Testgerät in einer Fertigungslinie führte dazu, dass der Firmware-Fehler nicht bei allen, sondern nur bei bestimmten Festplatten auftritt. Die versprochene Liste, mit der sich anhand der Seriennummer einfacher prüfen lassen soll, ob man ein fehlerhaftes Laufwerk besitzt oder nicht, bleibt Seagate noch schuldig.

In US-Foren ist derweil ein Dokument aufgetaucht, das noch weitere Details zu den Firmware-Problemen bei Seagate-Festplatten nennt. Demnach könnten morgen auch noch Firmware-Updates für die in der Seagate Knowledge Base zuletzt nicht mehr als betroffen genannten Platten der Reihe SV35 erscheinen. Außerdem werden auch die externen Laufwerksfamilien Seagate FreeAgent und Maxtor OneTouch 4 als potenziell vom Firmware-Bug betroffen genannt. Ob es sich bei dem Dokument tatsächlich um ein offizielles Seagate-Statement handelt, alle Informationen dort noch aktuell sind und wie es ins Netz geraten ist, ist derzeit ungewiss.

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(boi)