Der lange Arm der Firma reicht bis zum Handheld
Tivoli hat zusammen mit Palm eine Software zur zentralen Betreuung von Palm-PDAs von Mitarbeitern entwickelt.
Die IBM-Tochter Tivoli hat zusammen mit Palm eine Software herausgebracht, mit der EDV-Abteilungen in Großunternehmen die Palm-PDAs von Mitarbeitern zentral betreuen können. Die Grundlage dafür ist das Client/Server-System Tivoli Enterprise zur Verwaltung vernetzter Mitarbeiter-PCs.
Der Tivoli Device Manager for Palm Computing Platform dehnt die Funktionspalette dieser Software auf Taschencomputer aus. Nach Installation eines Client auf dem PDA sollen IT-Verwalter dort von zentraler Stelle aus Programme installieren und Benutzer-Fehlermeldungen nachgehen können. Der Device Manager agiert über Arbeitsplatz-PCs, die von Tivoli-Software verwaltet und die zur Synchronisation mit dem Palm benutzt werden.
Beim ersten PDA-Kontakt nach seiner Installation erhebt der Device Manager Inventardaten über das mobile Gerät und die darauf laufende Software. Das Ablegen eines individuellen Codes auf dem PDA soll dessen spätere Identifikation erleichtern. Selbst wenn der Benutzer den Clienten von seinem Gerät löscht, hält die Tivoli-Software nach Herstelleraussage spezifische Daten über ihn und seine Konfiguration in der Administrationsdatenbank aufrecht. Bei jedem späteren Abgleich werden die zentralen Informationen aktualisiert und gegebenenfalls neue Software aufgespielt. Die Netzwerkverwalter bekommen auch Zugriff auf Logdateien, damit sie Synchronisationsfehlern und ähnlichen Problemen auf den Grund gehen können.
Mit diesem Konzept will Tivoli einen Beitrag zur nahtlosen Integration der PDAs in die Infrastruktur von Großunternehmen leisten. Die Firma unterstreicht damit, dass solche Gerätschaften über die Terminplanung hinaus wachsende Bedeutung für die E-Mail-Verteilung, Auftragsabwicklung und Finanzdienste in Unternehmen gewinnen. Darüber hinaus sind aber angesichts der Software-Funktionen Befürchtungen nicht von der Hand zu weisen, die Firmen kämen dem "gläseren Mitarbeiter" einen Schritt näher: Wo die zentrale Software-Überwachung bei Schreibtisch-PCs vielleicht noch begrenzte Auswirkungen für die Mitarbeiter hat, ermöglicht eine derartige Kontrolle bei Taschengeräten, die private und berufliche Nutzung vermischen, unter Umständen weitgehende Einbrüche in die Intimsphäre von Firmenangehörigen. (hps)